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SoSe 13: Die Frage nach dem "Anderen". Queere Perspektiven auf othering-Prozesse in der Ethnologie (mit Tutorin Ulrike Auge)

Eric Anton Heuser

Kommentar

Die Ethnologie versteht sich als Wissenschaft des "kulturell Fremden" und konstruierte im Laufe ihrer Theoriegeschichte das "kulturell Andere" als Kontrast zur "eigenen Identität". Diese Konzeptualisierung als binäre Oppositionen erfolgte nie wertfrei, sondern ist eingebunden in eine fachspezifische Ideengeschichte. Sie betont die "Fremdheit" als Gegenstand der Betrachtung und reproduziert sich bis heute im kulturwissenschaftlichen Diskurs. Seit den 1970ger gibt es Gegenbewegungen (CW, Postcolonial Studies, etc.) innerhalb der Ethnologie, die bestrebt sind, diese Prozesse der "VerAnderung" (othering) sichtbar zu machen, kritisch zu analysieren und diesen entgegen zu wirken. Der Inhalt dieses Seminars folgt diesen kritischen Betrachtungsweisen und behandelt das Phänomen dieser othering Prozesse aus der Perspektive der LGBT-Ansätze und der Queer-Theory. Im Zuge dessen soll (u.a.) ein Einblick in Themenkomplexe wie Identitätspolitiken, die Gender- Debatte und Embodiment gegeben werden. Des Weiteren soll die Herausforderung einer Positionierung des*r Ethnolog*in angesichts eines "queeren Feldes" bzw. angesichts der Situation als Forscher*in "queer im Feld" zu sein, behandelt und diskutiert werden. Das Ziel des Seminars ist eine kritische Auseinandersetzung mit der Konstruktion von "Identität" und Differenz im kulturwissenschaftlichen Diskurs. Darauf aufbauend soll diskutiert werden, wie die Umsetzung einer ethnologischen postmodernen Positionierung im Feld einerseits, und einer kritischen Autorenschaft andererseits, aussehen kann, bzw. aussieht? Schlagwörter: Postcolonial Studies, Postmoderne Ethnologie, LGBT- und Queer- Theory. Schließen