Darstellungen historischer Ereignisse oder Schauplätze ermöglichen es, Vergangenes sichtbar und vorstellbar zu machen, verbinden diese Darstellungsleistung aber zugleich mit bestimmten ästhetischen und fiktionalisierenden Verfahren. Die Geschichte und Funktion dieser Verfahren sowie das durch sie vermittelte Geschichtsbild stehen im Zentrum der interdisziplinären Vorlesung. Folgende Fragen werden dabei erörtert: Wie unterscheiden sich/wie interagieren verschiedene Medien und Kunstformen (Historienmalerei, historischer Roman, Fotografie, Film) hinsichtlich der Darstellung und Rekonstruktion von Geschichte? Inwieweit lässt sich Vergangenheit überhaupt in Bildern und (literarischen) Texten ‚wiederherstellen’ und welche Verfahren, Techniken, Funktionen und Phantasmen der Wiederholung kommen dabei zum Einsatz? In welchem Verhältnis stehen dabei Faktizität und Fiktion, Imagination und Dokumentation? Wie verhalten sich die „Geschichtsbilder“ der Künste zum Geschichtsverständnis der Historiographie? Themen der einzelnen Vorlesungen sind u.a.: die ästhetische Funktion des Details, die Aura des historischen Schauplatzes (‚hier war es’), die Verschiebung vom populären historischen Roman zum Kostümfilm sowie vom Schlachtengemälde zum Kriegsfilm, die Rolle des Zeitzeugen im Film, die Konjunktur des Reenactment in der zeitgenössischen Kunst. Schließen