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SoSe 13: Das Groteske in der modernen japanischsprachigen Literatur und in ihren Adaptionen

Oliver E. Kühne

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

Das Proseminar wird in der zweiten Hälfte des Sommersemesters ab Samstag, den 1.6.2013, 14.00 Uhr in wöchentlich vierstündigen Blöcken durchgeführt.

Kommentar

Das Groteske beschreibt eine un- oder übernatürliche, von der Logik des Alltags entfernte Entität oder Begebenheit, die nicht unbedingt auf den haptischen Bereich des Erlebbaren beschränkt sein muss. Hieraus ergeben sich zwei Erlebnisebenen des Grotesken: 1. Objekt-Ebene Das groteske Objekt (nicht menschlich; im Transit, in Metamorphose) Z.B. das Groteske als Vergegenwärtigung des Abjektischen (z.B. grotesker Horror in Form entstellter, grotesker Körper) 2. Psychosoziale Ebene Das Groteske im Sinne einer Realitätskapitulation und folgendem, transzendenten Überwindungsmoment (Z.B. als Erklärungsmodell neben dem Realen) Als Resultat: Der groteske Zustand und die Aufhebung binärer Oppositionen (Psychischer Zustand, in dem die Grenzen des Realen, teils zum Wahnsinn hin, überschritten werden) Nicht selten tritt das Groteske in der Objekt-Ebene in Verbindung mit der psychosozialen Ebene auf. Lernziel Lernziel des Unterrichts ist das Kennen lernen und der Umgang mit Theorien, ihre Anwendung auf unterschiedliche Medienformate und das Definieren eigener Thesen und Interpretationen. Zudem soll das differenzierte Analysieren von filmischen und gedruckten Medien geübt werden. Außerdem sollen durch die Vergleiche zwischen Adaptionen und Vorlagen ein vertieftes Verständnis für Adaptionsvorgänge entwickelt. Formen aktiver Teilnahme: Jeder Teilnehmer muss ein Referatsthema übernehmen und dieses innerhalb von 20-25 Minuten im jeweiligen Seminarblock präsentieren. Eine reduzierte Powerpoint- Präsentation und ein kurzes Handout (maximal 4 Seiten!) sind wünschenswert. Im Anschluss an jedes Referat wird eine 10minütige Phase für Fragen und Diskussionen eingeräumt, in der auch ein direktes Feedback über die Präsentation gegeben wird. Schließen

Literaturhinweise

Einführende Literatur Bachtin, Michail: Literatur und Karneval. Zur Romantheorie und Lachkultur. München: Hanser, 1969. Barthes, Roland: Der Tot des Autors. In: Fotis Jannidis, Gerhard Lauer, Matias Martinez und Simone Winko (Hg.): Texte zur Theorie der Autorschaft. Stuttgart: Reclam, 2000, S. 185-193. Faulstich, Werner: Grundkurs Filmanalyse. München: Fink, 2002. Frenschkowski, Marco: Religionswissenschaftliche Prolegomena zu einer Theorie der Phantastik. In: Winfried Freund, Johann Lachinger und Clemens Ruthner (Hg.): Der Demiurg ist ein Zwitter: Alfred Kubin und die deutschsprachige Phantastik. München: Fink, 1999, 37-57. Hijiya-Kirschnereit, Irmela: Ausgekochtes Wunderland. Japanische Literatur lesen. München: Edition Text und Kritik, 2008. Kayser, Wolfgang: The Grotesque in Art and Literature. New York: Columbia University Press, 1981. Keene, Donald: Dawn to the West. Japanese Literature of the Modern Era. New York: Columbia University Press, 1984. Keene, Donald: World within Walls. Japanese Literature of the Pre-Modern Era, 1600- 1867. New York: Columbia University Press, 1999. Kristeva, Julia: The Powers of Horror. An Essay on Abjection. New York: Columbia University Press,1982. McRoy, James: Japanese horror cinema. Honolulu: University of Hawaii Press, 2005. Silverberg, Miriam: Erotic Grotesque Nonsense. The mass culture of Japanese Modern Times. Berkeley: University of California Press, 2009. Thomson, Philip: The Grotesque. London: Methuen Young Books, 1972. Schließen