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Proseminar
SoSe 13: Berliner Hauptstadtarchitektur- Formen staatlicher Präsentation und politischer Symbolik
Rüdiger Traxler
Kommentar
Für jeden Staat besteht die Notwendigkeit, sich seinen Bürgern zu präsentieren. Eines der
traditionellen Ausdrucksmittel politischer Darstellung hierfür ist Architektur. Doch gilt zu beachten,
daß Architektur nicht nur ein ästhetisches Statement darstellt, sondern stets auch in seiner
symbolischen Funktion als politisch-gesellschaftliches Kommunikationselement Berücksichtigung
finden muss. Für die junge Bundesrepublik Deutschland sollte gerade dies ein Problem darstellen:
Nach dem übersteigerten Präsentationsbedürfnis der Nationalsozialisten und angesichts der Teilung
Deutschlands galt es, auch durch Architektur eine angemessene Form politisch-gesellschaftlicher
Präsentation zu finden. Nach vier Jahrzehnten architektonischer Debatten schien die Bundesrepublik
schließlich zu einem Einklang von politischem Selbstverständnis und architektonischer Ausdrucksform
gelangt zu sein, ehe in Folge des Umzugsbeschusses des Deutschen Bundestages vom 20. Juni 1991
die Diskussion von Neuem begann: Mit der Rückkehr von Parlament und Regierung in die Hauptstadt
des alten deutschen Nationalstaates war nun nicht weniger als die Frage zu klären, wie sich das
jüngst vereinte Deutschland an diesem herausragenden Geschichtsort präsentieren solle.
Zwei Jahrzehnte nach dem Umzugsbeschluß ist offensichtlich, daß sich sowohl in der Aneignung
historischer Gebäude als auch bei Entwürfen neuer Bauwerke ein offensiver Umgang mit den
Möglichkeiten baulicher Darstellung durchgesetzt hat. Doch was bedeutet dieser mit der Rückkehr
nach Berlin vollzogene Darstellungswandel für Staat und Gesellschaft? Läßt sich ein politisches
Selbstverständnis überhaupt architektonisch formulieren und über Bauwerke vermitteln?
Das Seminar zielt darauf, mit Hilfe kritischer Textanalyse, aber auch im Rahmen von Exkursionen,
Architektur als politisch-gesellschaftliches Kommunikationselement verstehen zu lernen. Die
Seminarteilnehmer erarbeiten theoretische Grundlagen an den Schnittstellen historischer,
architekturtheoretischer oder städtebaulicher Kontexte, die im Rahmen von Exkursionen (separater
Anmeldetermin zu Beginn des Seminars beachten!) ergänzt werden. Eine erste Auswahl an
Fachliteratur bieten die für dieses Seminar eingerichteten Handapparate im Lesesaal des Otto-Suhr-
Instituts (OSI-HA 14) und der Universitätsbibliothek (Handapparat Traxler). Schließen
14 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Di, 09.04.2013 10:00 - 12:00
Di, 16.04.2013 10:00 - 12:00
Di, 23.04.2013 10:00 - 12:00
Di, 30.04.2013 10:00 - 12:00
Di, 07.05.2013 10:00 - 12:00
Di, 14.05.2013 10:00 - 12:00
Di, 21.05.2013 10:00 - 12:00
Di, 28.05.2013 10:00 - 12:00
Di, 04.06.2013 10:00 - 12:00
Di, 11.06.2013 10:00 - 12:00
Di, 18.06.2013 10:00 - 12:00
Di, 25.06.2013 10:00 - 12:00
Di, 02.07.2013 10:00 - 12:00
Di, 09.07.2013 10:00 - 12:00