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SoSe 13: Musikästhetik um 1900

Albrecht Riethmüller

Kommentar

In den Jahren des Fin de siècle und bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs standen die mitteleuropäischen Diskussionen über Fragen von Kunst und Ästhetik im Banne von Friedrich Nietzsche. Das Seminar wird sich zunächst - wenigstens kursorisch - dem zuwenden, was er an neuen Elementen in die ästhetische Diskussion der Musik eingebracht hat: Musik der Dekadenz, Musik des Südens, klassisch vs. romantisch, Heiterkeit vs. Tiefsinn usw. Ziel der Lehrveranstaltung ist es sodann, Einblick zu gewinnen, wie um 1900 über Musik gedacht worden ist, wie Fachleute und unmittelbar an ihr Beteiligte sich über sie verständigt haben, welches dabei die Prioritäten waren und wonach man musikalische Aktualität und Modernität bemaß. Dazu können Schriften von Musikwissenschaftlern wie Hugo Riemann (Die Elemente der musikalischen Ästhetik, Berlin und Stuttgart 1900) oder Eugen Schmitz (Musikästhetik, Leipzig 1915) ebenso dienen wie Texte von Kritikern oder Komponisten, beispielsweise Ferruccio Busonis Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst (Triest 1907, 2. Aufl. Leipzig 1916) oder Claude Debussys in einer Vielzahl von Ausgaben zugängliche Essays (darunter etwa M. Croche, 1901). Gedacht ist an ein Lektüreseminar, in dem einschlägige Textpassagen der genannten Autoren bzw. Schriften analysiert werden. Die Teilnehmer können gerne weitere Namen und Texte zur Diskussion vorschlagen, sofern sie aus der fraglichen Zeit stammen. Zur Vorbereitung wird empfohlen, dass die Teilnehmer sich in die genannten Schriften einlesen und sich daneben möglichst viele Musikwerke aneignen, die zwischen Wagners Tod 1883 und dem Beginn des Weltkriegs 1914 entstanden sind. Schließen