Die durchschnittliche Lebenserwartung hat über die letzten hundert Jahre insbesondere aufgrund verbesserter Hygienebedingungen und Fortschritt im Gesundheitswesen drastisch zugenommen. Damit eröffnen sich auch neue Gestaltungsoptionen. Wir verfolgen im Seminar eine Lebensverlaufsperspektive, die individuelle Lebensverläufe als Resultat persönlicher Ressourcen und Entscheidungen, dem Eingebundensein in Netzwerke und organisationale Strukturen sowie als Ergebnis des wohlfahrtsstaatlichen, institutionellen Kontextes betrachtet (Mayer 1990). Von besonderem Interesse sind die Bildungsbiografie, die Erwerbsbiografie, die Familien- und Altersentwicklung sowie die Verzahnung und Vereinbarkeit dieser Teilbereiche: Wie werden unterschiedliche Bildungsverläufe institutionell erzeugt und welchen Einfluss hat Familie auf den Bildungserfolg von Kindern? Können Strukturen so verändert werden, dass junge Menschen einen besseren Zugang zu Erwerbsarbeit bekommen, Arbeit eine bessere Qualität bekommt und Ältere länger erwerbstätig sein können? Wie kann eine bessere Vereinbarkeit von Arbeit und anderen Lebensbereichen wie Familie erreicht werden? Teilnahmebedingungen: • Regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen • Aktive – gut vorbereitete – Gestaltung von Diskussionen • Bearbeitung von Hausaufgaben (Essays) Literatur: Allmendinger, Jutta (2010). Verschenkte Potenziale? Lebensverläufe nicht erwerbstätiger Frauen. Frankfurt a.M./New York: Campus (auch veröffentlicht als Allmendinger, Jutta (2011). Verschenkte Potenziale? Lebensverläufe nicht erwerbstätiger Frauen. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung). Mayer, Karl Ulrich (1990), Lebensverläufe und sozialer Wandel: Anmerkungen zu einem Forschungsprogramm, in: Lebensverläufe und sozialer Wandel. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. Sonderheft 31, hg. von Mayer Karl Ulrich. S. 415-434. Opladen. Kohli, Martin (1985), »Die Institutionalisierung des Lebenslaufs. Historische Befunde und theoretische Argumente«, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 37(1). S. 1-29. Schließen