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Lektürekurs
SoSe 13: Nikolaj Gogol: Die toten Seelen
Georg Witte
Kommentar
Nikolaj Gogol's Roman "Tote Seelen" (1842) gilt als ein Initialtext für den russischen Realismus. Die groteske Erzählstilistik Gogol's findet hier zu ihrer Kulmination. Der Roman schildert in einer Episodenreihe die Besuche seines Protagonisten, Cicikov, bei den Gutsbesitzern in einer Provinzgegend. Die Besuche dienen dem Zweck, den Gutsbesitzern "tote Seelen", d.h. bereits verstorbene leibeigene Bauern (Sklaven) fiktiv abzukaufen - weit unter dem Preisstandard für lebende Bauern. Es geht um einen Finanz- und Steuerbetrug, der für beide Seiten vorteilhaft ist: für die Verkäufer, weil sie durch den 'Verkauf'' der gestorbenen Sklaven Steuervorteile erlangen Für den Käufer besteht der Vorteil darin, dass er die fiktive, billig erworbene Anzahl von Sklaven zum gültigen Preisstandard verpfänden kann. (Ein interessantes, aktuelles Thema - wir finden hier bereits eine pointierte Reflexion der Kapitalisierung des Lebens und der Simulakrenstruktur des Geldes.) Im Mittelpunkt der Seminars werden folgende Aspekte stehen: die Poetik des Grotesken und des Erhabenen, Romantheorie, "Betrachtertechniken" des Realismus, Intertextualität (u.a. "Divina Commedia" und pikaresker Roman), Medienphantasmen (Geld, Schrift/Schreibszene, Gerücht).
Zur Vorbereitung empfohlen: Nikolaj Gogol: Tote Seelen. Übs. Vera Bischitzky. München (Hanser) 2009.
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14 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Di, 09.04.2013 12:00 - 14:00
Di, 16.04.2013 12:00 - 14:00
Di, 23.04.2013 12:00 - 14:00
Di, 30.04.2013 12:00 - 14:00
Di, 07.05.2013 12:00 - 14:00
Di, 14.05.2013 12:00 - 14:00
Di, 21.05.2013 12:00 - 14:00
Di, 28.05.2013 12:00 - 14:00
Di, 04.06.2013 12:00 - 14:00
Di, 11.06.2013 12:00 - 14:00
Di, 18.06.2013 12:00 - 14:00
Di, 25.06.2013 12:00 - 14:00
Di, 02.07.2013 12:00 - 14:00
Di, 09.07.2013 12:00 - 14:00