17634
Übung
SoSe 13: Poetik des Giallo
Daniel Illger
Kommentar
Seit beinah fünfzig Jahren hat der Giallo einen festen Platz im italienischen Kino. Als prototypische Vertreter des Genres gelten La ragazza che sapeva troppo (The Girl Who Knew too Much, I 1963) und Sei donne per l'assassino (Blutige Seide, I/F/MN 1964). Tatsächlich sind mit diesen beiden, von Mario Bava gedrehten Filmen bereits grundlegende Figuren- und Plotkonventionen sowie wichtige inszenatorische Standards etabliert: Es geht um bizarre Mordserien, die sich vor dem Hintergrund einer mondänen Urbanität entfalten; die Kulminationspunkte sind spektakuläre, häufig erotisch aufgeladene Tötungsakte. Die Neigung des Giallo zu 'verbotenen' Bildern verbindet sich dabei mit Raum-/Zeitkonfigurationen, die man gemeinhin eher im Art House-Kino erwarten würde: die nachvollziehbare, linear sich entfaltende Handlung wird zugunsten einer (Alp-)Traumlogik aufgegeben, an deren Seite eine gleichsam sich verselbständigende Raumgestaltung tritt, die, zum Beispiel vermittels des Einsatzes von Farbe, Dekors oder Kamerabewegungen, eine Welt erschafft, welche kaum noch rückführbar ist auf vorgängige Ideen von Realität.
Trotz seiner ästhetischen Eigentümlichkeiten - und trotz seines anhaltenden Erfolges als Spielart des sogenannten Kultfilms - ist dem Giallo in der filmwissenschaftlichen Forschung bislang nur wenig Aufmerksamkeit zuteil geworden. Und in den vorliegenden Arbeiten herrscht noch nicht einmal Einigkeit darüber, ob wir es bei dem Giallo überhaupt mit einem Genre zu tun haben oder vielleicht vielmehr mit einer Diskursform, oder ob die ihm zugeordneten Filme nicht am ehesten über eine ihnen gemeinsame Aufführungspraxis und die darüber definierte Beziehung zum Publikum verstanden werden können.
Vor dem Hintergrund dieser unbefriedigenden Forschungslage will das Seminar eine Annäherung an eine Poetik des Giallo versuchen. Dazu sollen zum einen die vorhandenen Studien sondiert werden. Zum anderen geht es darum, in Abstimmung mit den Seminarteilnehmern verschiedene theoretische Ansätze zu erproben, die vielleicht zu einem tieferen Verständnis des Giallo beitragen können. Diese theoretische Arbeit soll dabei in filmanalytischer Perspektive auf einige Schlüsselwerke des Giallo von Regisseuren wie Mario Bava, Dario Argento, Lucio Fulci, Sergio Martino und Massimo Dallamano bezogen werden, wobei das Korpus die Hochzeit des Genres, die späten sechziger und siebziger Jahre, fokussiert.
Wichtiger Hinweis: Die erste Sichtung findet bereits vor der einführenden Sitzung statt (zum selben Zeitpunkt und am selben Ort wie die übrigen Sichtungen). Gezeigt wird Sei donne per l'assassino.
Schließen
25 Termine
Zusätzliche Termine
Mo, 22.04.2013 12:00 - 14:00zusätzliche Sichtung
Mo, 10.06.2013 18:00 - 20:00
zusätzliche Sichtung
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mi, 10.04.2013 18:00 - 20:00
Mi, 17.04.2013 18:00 - 20:00
Mi, 24.04.2013 18:00 - 20:00
Mi, 08.05.2013 18:00 - 20:00
Mi, 15.05.2013 18:00 - 20:00
Mi, 22.05.2013 18:00 - 20:00
Mi, 29.05.2013 18:00 - 20:00
Mi, 05.06.2013 18:00 - 20:00
Mi, 12.06.2013 18:00 - 20:00
Mi, 19.06.2013 18:00 - 20:00
Mi, 26.06.2013 18:00 - 20:00
Mi, 03.07.2013 18:00 - 20:00
Mi, 10.07.2013 18:00 - 20:00
Mi, 17.04.2013 16:00 - 18:00
S zu Ü 17 634
Mi, 24.04.2013 16:00 - 18:00
S zu Ü 17 634
Mi, 08.05.2013 16:00 - 18:00
S zu Ü 17 634
Mi, 15.05.2013 16:00 - 18:00
S zu Ü 17 634
Mi, 22.05.2013 16:00 - 18:00
S zu Ü 17 634
Mi, 29.05.2013 16:00 - 18:00
S zu Ü 17 634
Mi, 05.06.2013 16:00 - 18:00
S zu Ü 17 634
Mi, 12.06.2013 16:00 - 18:00
S zu Ü 17 634
Mi, 19.06.2013 16:00 - 18:00
S zu Ü 17 634
Mi, 26.06.2013 16:00 - 18:00
S zu Ü 17 634
Mi, 03.07.2013 16:00 - 18:00
S zu Ü 17 634
Mi, 10.07.2013 16:00 - 18:00
S zu Ü 17 634