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SoSe 13: Zwischen Tradition und Umbruch - Veränderungen privater, öffentlicher und sakraler Räume in der Spätantike

Ulrike Wulf-Rheidt

Kommentar

Die Spätantike als Übergang vom Altertum zum Mittelalter von etwa 300 bis 600 n. Chr. wird allgemein als eine Epoche im Umbruch, als ein bedeutsamer Wendepunkt in der Geschichte des Imperium Romanum gewertet. In nur wenigen Jahrzehnten veränderte sich die politische, religiöse und kulturelle Landschaft des Römischen Reiches so grundlegend, dass mit der Niederlage des Maxentius in der Schlacht an der Milvischen Brücke am 28. Oktober 312 n. Chr. der Weg für eine neue, christlich geprägte Gesellschafts- und Herrschaftsform frei war. Dass dabei nicht automatisch von einer Zeit der Dekadenz und des Verfalls gesprochen werden kann, hat die Forschung in den letzten Jahren überzeugend nachgewiesen. Sie ist vielmehr durch ein Nebeneinander von antiken Traditionen und christlichen Überformung gekennzeichnet und damit von einer Transformation des antiken Erbes, die im Bereich der Architektur zu sehr eigenständigen, eindrucksvollsten Leistungen geführt hat. In dem Seminar soll dieser Transformationsprozess in der Architektur sowohl auf der privaten als auch auf der öffentlichen Ebene nachvollzogen werden, also gefragt werden, wie sich Wohnungs- und Palastbau, Bauten für Gewerbe und Handel, Infrastrukturbauten sowie der öffentliche Raum in einer Zeit großer kulturpolitischer Veränderungen gewandelt haben. Daneben liegt ein weiterer Fokus auf der Entwicklung der sakralen Architektur vom Tempel- zum Kirchenbau sowie den Veränderungen in der Grabarchitektur. Schließen

Literaturhinweise

- G. Bowersock - B. Brown - O. Gabar, Late Antiquity. A guide to the postclassical World (Cambridge 1999) - G. Brands - H.-G. Severin, Die spätantike Stadt und ihre Christianisierung, Symposion vom 14. bis 16. Februar 2000 in Halle/Saale (Wiesbaden 2003) - G. Brands, Wohnen in der Spätantike, in: W. Hoepfner (Hrsg.) Geschichte des Wohnens, Bd. 1 (Stuttgart 1999) 855-918 - B. Brenk (Hrsg.) Innovationen in der Spätantike, Akten des Kolloquiums in Basel vom 6. -7. Mai 1994 (Wiesbaden 1996) - B. Brown, Welten im Aufbruch. Die Zeit der Spätantike. Von Mark Aurel bis Mohammed (Bergisch-Gladbach 1980) - B. Brown, Die Entstehung des christlichen Europa (München 1999) - A. Demandt, Geschichte der Spätantike. Das Römische Reich von Diokletian bis Justinian 284-565 n. Chr. (München 1998) - J.-U. Krause, Die Spätantike (284 bis 565 n. Chr.), in: H.-J. Gehrke - H. Schneider (Hrsg.), Geschichte der Antike. Ein Studienbuch. 2. Aufl. (Stuttgart/Weimar 2006) 409-477. - J.-U. Krause - Ch. Witschel (Hrsg.), Die Stadt in der Spätantike - Niedergang oder Wandel?, Akten des internationalen Kolloquiums in München am 30. und 31. Mai 2003 (Stuttgart 2006) Schließen