28840

SoSe 13: Politisch korrekt? Steuerung politischer Kommunikation durch Moralisierung

Klaus Beck

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

Das Modul "Strukturen und Steuerung der politischen Kommunikation" besteht aus 2 Hauptseminaren. Für das Hauptseminar, in dem die Hausarbeit geschrieben wird, gibt es 10 ECTS, für das andere Hauptseminar 5 ECTS. Schließen

Kommentar

Sexismus, Rassismus, Antisemitismus - so lauten Vorwürfe, die rasch zur Ex-Kommunikation von Akteuren und zur Tabuisierung von Themen führen können. Wann ist politische Kommunikation politisch korrekt - und: soll sie das überhaupt sein? Gesellschaftliche und politische Kommunikation orientiert sich an Normen des Sagbaren und des Unsagbaren bzw. Unsäglichen. Durchaus strittig ist aber, wo die Grenzen des politisch Korrekten verlaufen und ob wir nicht längst an einer Überregulierung durch Moralisierung beobachten: Unterliegen immer mehr Lebensbereiche (Rauchen, Trinken, Essen, Sex) und gesellschaftliche Handlungsfelder (Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Sport) dem "Tugendterror" und wohlfeiler Skandalisierung (Abzocke, Korruption, Plagiat, Doping)? Greift die "Sprachpolizei" der Political Correctness mit ihren Formalregeln noch in den Modus der Kommunikation ein, und vor allem mit welchen Folgen? Wird "PC" selbst zu einem politisch-kommunikativen Machtmittel? Wie hängen Moralisierung von Sprache und Moralisierung von Kommunikation zusammen? Verliert politisch korrekte Sprache ihre "Schutzfunktion" und erstarrt zum sinnentleerten Ritual? Vor dem Hintergrund kommunikationstheoretischer Literatur sollen Fallstudien zu Beispielen wie den Islam- oder den Papst-Karrikaturen (Charlie Hebdo, Titanic), dem Antisemitismusdisput (Broder - Augstein) oder der Debatte über Rassismus und Sexismus in Kinderbuchklassikern etc. durchgeführt werden. Schließen