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Hauptseminar
SoSe 13: Globale Medienregulierung
Simon Berghofer
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Das Modul "Strukturen und Steuerung der politischen Kommunikation" besteht aus 2 Hauptseminaren. Für das Hauptseminar, in dem die Hausarbeit geschrieben wird, gibt es 10 ECTS, für das andere Hauptseminar 5 ECTS. Schließen
Kommentar
Medien- und Kommunikationspolitik wird zumeist als ein nationales Politikfeld wahrgenommen, auch wenn ein erheblicher Teil der medial vermittelten Kommunikation über Ländergrenzen hinweg verläuft. Diese internationalen Kommunikations- und Informationsströme erfordern nicht nur eine gemeinsame Infrastruktur, sondern unterliegen auch der Kontrolle einer Vielzahl unterschiedlicher inter-, trans- und supranationalen Organisationen und Institutionen mit verschiedenen Zielsetzungen. Die globale kommunikationspolitische Ebene wird in den letzten Jahren insbesondere im Zusammenhang mit der Regulierung des "transnationalen Mediums" Internet oder mit Blick auf die Europäische Union diskutiert. Globale Kommunikationspolitik fand allerdings schon lange vor dem Internet oder der Gründung der EG statt. Eine der ersten globalen internationalen Organisationen der Neuzeit war beispielsweise die International Telegraph Union (ITU), gegründet 1865 in Paris. Während die ITU noch den Prinzipien des Westfälischen Friedens verpflichtet war und in erster Linie von souveränen Königreichen und ersten "Nationen" gegründet wurde, sind heute eine Vielzahl unterschiedlicher nationaler, internationaler und transnationaler Akteure aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen am Politikprozess beteiligt. Das Akteursspektrum wurde insbesondere seit den 80er Jahren im Rahmen einer zunehmenden Marktliberalisierung und der Propagierung sogenannter Multi-Stakeholder-Ansätze zunehmend erweitert. Zugleich erfährt die globale Medienpolitik eine zuvor nicht dagewesene Politisierung. Das zeigt sich beispielsweise in den Protesten gegen das ACTA-Abkommen, und wirft die Frage auf, ob kommunikationspolitisches politisches Handeln auf globaler Ebene damit erstmals einer breiten, kritischen Öffentlichkeit ausgesetzt ist.
Ziel des Seminars ist einerseits, ausgewählte Themen, Akteure und Institutionen der globalen Kommunikationspolitik kennenzulernen und andererseits die steigende Bedeutung und den qualitativen Wandel des Politikfeldes zu beschreiben. Dafür werden wir uns zunächst mit einigen theoretischen Überlegungen und Konzepten beschäftigen (insb. Kommunikationspolitik, Regimetheorie, Governance), um dann exemplarisch ausgewählte kommunikationspolitische Themenfelder zu untersuchen (u.a. technische Standardisierung, Urheberrecht, Kommunikationsfreiheiten - eigene Vorschläge sind herzlich willkommen).
Neben regelmäßiger und aktiver Teilnahme wird Bereitschaft zu und Freude an Gruppenarbeit erwartet. Der überwiegende Teil der Literatur für das Seminar ist in englischer Sprache.
Zur Einführung wird empfohlen:
- Braman, Sandra (2004): The Emergent Global Information Policy Regime. In: Sandra Braman (Hg.): The emergent global information policy regime. Basingstoke, Hampshire; New York: Palgrave Macmillan. Online verfügbar unter https://pantherfile.uwm.edu/braman/www/bramanpdfs/022_emergentregime.pdf (13.02.2013).
- O'Siochrù, Seán; Girard, Bruce; Mahan, Amy (2002): Global media governance. A beginner's guide. Lanham, Md: Rowman & Littlefield.
- Raboy, Marc; Padovani, Claudia (2010): Mapping Global Media Policy: Concepts, Frameworks, Methods. Online verfügbar unter http://media.mcgill.ca/files/raboy-padovani.JCCC2010.1753-9137.2010.01064.x.pdf (13.02.2013). Schließen
13 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mo, 08.04.2013 16:00 - 18:00
Mo, 15.04.2013 16:00 - 18:00
Mo, 22.04.2013 16:00 - 18:00
Mo, 29.04.2013 16:00 - 18:00
Mo, 06.05.2013 16:00 - 18:00
Mo, 13.05.2013 16:00 - 18:00
Mo, 27.05.2013 16:00 - 18:00
Mo, 03.06.2013 16:00 - 18:00
Mo, 10.06.2013 16:00 - 18:00
Mo, 17.06.2013 16:00 - 18:00
Mo, 24.06.2013 16:00 - 18:00
Mo, 01.07.2013 16:00 - 18:00
Mo, 08.07.2013 16:00 - 18:00