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SoSe 13: Kunst, Nichtkunst, Antikunst

Peter Geimer

Kommentar

Während der Kunsthistoriker Hans Sedlmayr sich Ende der siebziger Jahre noch zutraute, kategorisch zwischen „Kunst“, „Nichtkunst“ und „Antikunst“ zu unterscheiden, sind solche trennscharfen Kategorien inzwischen problematisch geworden. Ein erweiterter Kunstbegriff hat sich etabliert, kaum ein Objekt, kaum eine Tätigkeit ist denkbar, die nicht zum Bestandteil eines Kunstwerks werden könnte. Seit den Avantgarden des 20. Jahrhunderts wird eine Verschmelzung von Kunst und Leben proklamiert, der ‚Werk’-Begriff selbst steht längst zur Disposition, und unter dem Label „artistic research“ wird gegenwärtig über die Kunst als eine eigenständige Form der Forschung diskutiert. Trotz all dieser Entgrenzungen scheinen aber weiterhin bestimmte Regeln zu gelten: nicht jede(r) kann als Künstler(in) reüssieren, nicht alles Visuelle ist zugleich auch Kunst, noch immer ist von künstlerischer Qualität, von ‚guter’ und ‚schlechter’ Kunst die Rede. Vor diesem Hintergrund möchte das Seminar eine kritische Bestandsaufnahme des Verhältnisses von Kunst und Nicht-Kunst, künstlerischen und außerkünstlerischen Phänomenen – vom 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart – unternehmen. Da im Seminar auch kunsttheoretische und kunstphilosophische Texte behandelt werden, ist die Bereitschaft zur aktiven Teilnahme an der Diskussion sowie zur konzentrierten Lektüre der Texte unbedingte Vorraussetzung zur Teilnahme. Schließen

Literaturhinweise

Einführende Literatur: Kunsttheorie im 20. Jahrhundert. Künstlerschriften, Kunstkritik, Kunstphilosophie. Manifeste, Statements, Interviews, hg. v. Charles Harrison und Paul Wood, 2 Bände, Ostfildern-Ruit 2003. Hans Sedlmayr, „Kunst, Nichtkunst, Anti-Kunst“, in: ders.: Kunst und Wahrheit. Zur Theorie und Methode der Kunstgeschichte, Mittenwald 1978. Arthur Danto, Die Verklärung des Gewöhnlichen. Eine Philosophie der Kunst, Frankfurt/Main 1984. Schließen