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SoSe 13: 1913. Überprüfungen einer kunsthistorischen Zäsur

Tobias Vogt

Hinweise für Studierende

Diese LV ist auch als PS (Projektseminar) im Modul "Forschung am Objekt" verwendbar.

Kommentar

Jahreszahlen sind werbewirksam und versprechen überdies, Ordnung auch in die Kunstgeschichte zu bringen. Die Sinnfälligkeiten von Ausstellungen zur Bildhauerei um 1500 zum 20. Todesjahr eines Künstlers oder zum 500. Geburtstag des Buchdrucks, unabhängig davon wer ihn wo und wann erfunden hat, erklären sich somit zunächst aus der Verlässlichkeit, große Aufmerksamkeit zu erzeugen. Das betrifft momentan die vielerorts zelebrierte Erinnerung an das Jahr 1913, in dem in New York die sogenannte Armory Show ihre Tore öffnete, die Enthüllung von Edvard Eriksens Kleine Meerjungfrau in Kopenhagen stattfand und Vincenzo Peruggia die eigenhändig gestohlene Mona Lisa dem Kunsthändler Alfredo Geri anbot. Welche Merkmale sich diesem Jahr aus der Distanz von einhundert Jahren zuschreiben und inwiefern diese Merkmale sich als signifikant für die Entwicklung der Kunst beschreiben lassen, steht im Seminar zur Debatte. Ziel ist es, die kunsthistorische Zäsur, die gemeinhin eher mit der Armory Show denn mit Eriksens Bronze oder dem Wiederauftauchen der Mona Lisa in Verbindung steht, zu fassen und ihre Konstruiertheit -stellvertretend für jede Jahreszahlenzäsur - zu diskutieren. Der Weg dahin soll über die vergleichenden Analysen unterschiedlicher bildkünstlerischer Werke, die allesamt 1913 entstanden sind, führen. Einige Sitzungen finden in Absprache mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor Originalen in Berliner Museen und Ausstellungsinstitutionen statt. Schließen

Literaturhinweise

Einführende Literatur: Hal Foster, Rosalind Krauss, Yve-Alain Bois, Benjamin H.D. Buchloh (Hrsg.): Art Since 1900. Modernism, Antimodernism, Postmodernism. London 2004. Hier besonders S. 118-124.