Ziel dieses Seminars ist es, spezifische Formate für konkrete Inhalte der Ausstellung Conceptual Tendencies, Teil 2, zu entwickeln und umzusetzen. Für die Konzeptkunst, oder deren konzeptuelle Nachfolger, erscheint es besonders, dass ein Vorwissen für ihr Verständnis notwendig ist. Andererseits erscheinen die Arbeiten oftmals augenfällig selbsterklärend, so dass der Gedanke an eine Unvermittelbarkeit ihres konzeptuellen Gehaltes aufkommen mag. Im Medium der Ausstellung steht ihr Objektcharakter im Mittelpunkt, welcher selbst oft vermittelnde Aspekte beinhaltet; Begriffliche Aspekte werden aufgegriffen (s.e. Serialität, Dematerialisierung, Kontextualisierung), die Rolle unterschiedlicher medialer Innovationen der Konzeptkunst (Fotografie, Video, Performance) thematisiert oder historische Gesellschaftsbezüge herausgestellt. Für die Ausstellung Conceptual Tendencies, Teil 2 gilt, wie für den ersten Teil, dass sie ausgehend von historischen Vorbildern versucht Entwicklungslinien aufzuzeigen, die in aktuelle künstlerische Positionen münden. Dies können formale, inhaltliche oder auch konzeptuelle Anleihen sein, die in einer Ausstellung wie dieser zwar nur angerissen, doch zugänglich und diskursiv fruchtbar gemacht werden können. Während im SS 2012 der Fokus auf Formaten zur Vermittlung "minimalistischer" Kunst an spezifische Besuchergruppen lag, steht im diesem Semester die Herausforderung im Fokus, Workshopideen für die Vermittlung "konzeptueller" Kunst, einer oftmals als unzugänglich empfundenen Tendenz, zu entwickeln. Dabei kann schon oft ein Blick in die künstlerische Praxis der Protagonisten selbst einige Ideen liefern, welche Ansätze hier verfolgt werden können. Während anfangs mögliche Vermittlungsansätze erörtert werden, steht in der Folge vorwiegend die praktische Umsetzung im Vordergrund. In den Terminen werden Inhalte der Ausstellung vor Originalen sowie verschiedene Ansätze der Kunstvermittlung vorgestellt. Vermittlungsspezifische Kompetenzen werden entwickelt. Selbstständig erarbeiten StudentInnen zielgruppenspezifische Formate, welche während der Ausstellungslaufzeit dem Publikum angeboten werden sollen. Die Seminarteilnahme setzt grundlegende Erfahrungen mit kunstwissenschaftlichen Arbeits- und Präsentationstechniken voraus und richtet sich an fortgeschrittene Studierende im Grund- und Hauptstudium (ab 3. Semester). Ein Interesse an und Erfahrung in der Praxis der Kunstvermittlung ist wünschenswert. Die aktive Teilnahme an den Veranstaltungen, eine schriftliche Ausarbeitung der eigenen Vermittlungsideen (auch als GA, Seitenzahl entspr.), sowie die aktive Teilnahme bei der Durchführung des Vermittlungsangebotes sind Voraussetzung. Materialien zur Ausstellung und Kunstwerken werden in einem Seminarordner bzw. über Blackboard zur Verfügung gestellt. Die Praxisphase läuft von Mai - September 2013 und kann von der Daimler Kunst Sammlung vergütet und als Praktikum bescheinigt werden. Schließen

Einführende Literatur: Alberro, Alexander, Art after Conceptual Art, Köln, 2006; Kosuth, Joseph, Art After Philosophy and After, Cambridge Mass., London, 1991; Goldstein, Ann u. Rorimer, Ann, Reconsidering the Object of Art 1965-1975, Cambridge/Mass., London 1995; Wiehager, Renate, Conceptual Tendencies. 1960s to today, Berlin/Stuttgart, 2011; Paul Wood, Conceptual Art, Movements in Modern Art, London, 2002. Schließen