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SoSe 13: Söhne des Drachen - Die chinesische Diaspora und ihre Spezifika

Anett Dippner, Olivia Kraef

Kommentar

Bereits im 16. Jahrhundert begannen aufgrund von politischen Dispositionen und ökonomischen Entwicklungen die ersten Migrationsbewegungen von Chinesen in südostasiatische Nachbarländer. Seitdem folgten diverse Auswanderungswellen: Während im 19. Jahrhundert die Reise vor allem in Richtung Amerika ging, folgten zu Beginn des 20. Jahrhunderts erst Europa, dann unter Mao Osteuropa und Russland und schließlich seit Ende des Jahrhunderts wiederum Afrika als beliebte Ziele von auswanderungswilligen Chinesen. Im Sinne der Begründung und Aufrechterhaltung einer Diaspora haben die im Ausland lebenden Chinesen ein komplexes und effektvolles Netz von sozialen Verbindungen und kulturellem Austausch geknüpft, um sich eine Nische in der jeweiligen fremden Gesellschaft zu reservieren. Im Kurs sollen nicht nur kurz die historischen Hintergründe der Migrationsbewegungen nachgezeichnet, sondern auch die jeweiligen spezifischen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Charakteristika der Gemeinden von Auslandschinesen in unterschiedlichen Ländern erarbeitet werden. Des Weiteren kommen auch aktuelle Belange zur Sprache, wie unter anderem internationale Netzwerke, die ökonomische Bedeutung von Auslandschinesen für China und die Konstruktion von kultureller Identität in der Fremde. Im Anschluss an diesen theoretischen Teil werden die Studenten in einer empirischen Feldforschung die Ergebnisse überprüfen und zugleich eine Sozialstrukturanalyse für die chinesische Gemeinde in Berlin erarbeiten, indem unterschiedliche Institutionen von Auslandschinesen wie Schulen, Tempel, Supermärkte, Vereine etc. genauer betrachtet werden. Schließen