13291 Seminar

SoSe 13: Bevölkerungs- und Sozialpolitik im Nationalsozialismus zwischen Ausmerzen, Hochleistungsideologie und Züchtungsideologien

Gerhard Baader

Kommentar

Im Umfeld von Darwins Evolutionslehre und Deszendenztheorie und besonders ihrer Übertragung auf gesellschaftliche Probleme in Form des Sozialdarwinismus entstand die Eugenik als Sozialtechnologie zur Verbesserung der Rasse durch Aufzucht erblich hochwertiger Individuen und die Ausmerze erblich Minderwertiger aus dem Volkskörper. Zusammen mit der fast gleichzeitigen Entwicklung von Sozialhygiene, Konstitutionslehre und Rassenhygiene, die bald synonym zu Eugenik verwendet wurde, wurde schon zu Ende des 19. Jahrhunderts die Basis für die Neuordnung der Gesellschaft auf rassenbiologischer Grundlage gelegt, die schließlich in der Bevölkerungs- und Sozialpolitik im Nationalsozialismus ebenso in der Förderung des erblich Hochwertigen wie in der Ausmerze des erblich "Minderwertigen" in Zwangssterilisation und sog. "Euthanasie", aber auch in der Vernichtung durch Arbeit gipfelten. Neo-Eugenik umgibt uns jedoch bis heute in bestimmten Richtungen genetischer Praxis und Forschung. Im Umfeld von Darwins Evolutionslehre und Deszendenztheorie und besonders ihrer Übertragung auf gesellschaftliche Probleme in Form des Sozialdarwinismus entstand die Eugenik als Sozialtechnologie zur Verbesserung der Rasse durch Aufzucht erblich hochwertiger Individuen und die Ausmerze erblich Minderwertiger aus dem Volkskörper. Zusammen mit der fast gleichzeitigen Entwicklung von Sozialhygiene, Konstitutionslehre und Rassenhygiene, die bald synonym zu Eugenik verwendet wurde, wurde schon zu Ende des 19. Jahrhunderts die Basis für die Neuordnung der Gesellschaft auf rassenbiologischer Grundlage gelegt, die schließlich in der Bevölkerungs- und Sozialpolitik im Nationalsozialismus ebenso in der Förderung des erblich Hochwertigen wie in der Ausmerze des erblich "Minderwertigen" in Zwangssterilisation und sog. "Euthanasie", aber auch in der Vernichtung durch Arbeit gipfelten. Neo-Eugenik umgibt uns jedoch bis heute in bestimmten Richtungen genetischer Praxis und Forschung. Schließen

Literaturhinweise

Peter Weingart/Jürgen Kroll/Kurt Bayertz, Rasse, Blut und Gene. Geschichte der Eugenik und Rassenhygiene in Deutschland, Frankfurt am Main 1988; Hans-Martin Dietl (Hg.), Eugenik. Entstehung und gesellschaftliche Bedingtheit (=Medizin und Gesellschaft 22), Jena 1984; Gerhard Baader, Die Medizin im Nationalsozialismus. Ihre Wurzeln und die erste Periode ihrer Realisierung 1933 -1938, in Christian Pross und Rolf Winau (Hg.), nicht misshandeln (=Stätten der Geschichte Berlins, Bd.5), Berlin 1984, S.61 - 107; Hans-Walter Schmuhl, Rassenhygiene, Nationalsozialismus, Euthanasie (=Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Bd. 75); Paul Weindling, Health, race and German politics between national unification and Nazism, 1870 - 1945, Cambridge u. A. 1989; Anna Bergmann, Die verhütete Sexualität. Die medizinische Bemächtigung des Lebens, Hamburg 1992; Angelika Ebbinghaus und Klaus Dörner (Hg.), Vernichten und Heilen. Der Nürnberger Ärzteprozeß und seine Folgen, Berlin 2001;. Gerhard Baader/U. Schultz (Hg.), Medizin im Nationalsozialismus. Tabuisierte Vergangenheit - Ungebrochene Tradition? Berlin 1980; Johanna Bleker/Norbet. Jachertz(Hg.), Medizin im Dritten Reich, Köln 1989; Angelika. Ebbinghaus/Klaus. Dörner (Hg.), Vernichten und Heilen. Der Nürnberger Ärzteprozeß und seine Folgen, Berlin 2001; Gisela Bock, Zwangsssterilisation im Nationalsozialismus. Studien zur Rassenpolitik und Frauenpolitik, Opladen 1986;Gabriele. Czarnowsli, Das kontrollierte Paar. Ehe und Sexualpolitik im Nationalsozialismus, Weinheim 1991; Henry. Friedländer, Der Weg zum NS-Genozid. Von der "Euthanasie" zur Endlösung, Berlin 1997; Margret Hamm (Hg.), Lebensunwert, zerstörte Leben. Zwangssterilisation und "Euthanasie", Frankfurt am Main 2005; Peter. Reeg, Friedrich Christian Bartels (1982-1968). Ein Beitrag zur Entwicklung der Leistungsmedizin Im Nationalsozialismus, Husum 1988; Martin.Höfler-Waag, Dir Arbeits- und Leistungsmedizin im Nationalsozialismus von 1939-1945, Husum 1994. Schließen

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