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Basic Course
SoSe 13: Organisierte Kriminalität und Sicherheits-Governance in Mexiko und Zentralamerika
Markus Hochmüller
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Organisiertes Verbrechen ist zweifelsfrei eines der zentralen Sicherheitsrisiken für die Gesellschaften und Staaten Zentralamerikas und Mexiko. Das Grenzgebiet Mexikos zu den USA und die Staaten des "Northern Triangle" (Guatemala, Honduras und El Salvador) können heute zu den weltweit gewaltsamsten Räumen gezählt werden. Als Reaktion auf kriminelle Gewalt der Drogenkartelle und Jugendbanden lassen sich Forderungen nach einem harten Durchgreifen gegen die kriminellen Akteure feststellen, was nicht nur in Mexiko durch den 2006 ausgerufenen Krieg gegen die Drogen zu einer zunehmenden Militarisierung des öffentlichen Raums geführt hat. In dieser Grundlagenveranstaltung werden wir zunächst klären, was wir unter organisierter Kriminalität verstehen, und inwiefern sie sich beispielsweise von Bandengewalt unterscheidet. Daran anschließend werden wir die Ausprägungen und Konsequenzen der illegalen Ökonomien betrachten. Anhand des Beispiels der organisierten Kriminalität sollen Gewaltprozesse in der Region in den Blick genommen, die Rolle des Staates und seiner Apparate, allen voran der Sicherheitsapparate, Polizei und Militär bei der Herstellung von Sicherheit untersucht, Konzepte von schwacher oder gar gescheiterter Staatlichkeit kritisch hinterfragt und über alternative theoretische Herangehensweisen diskutiert werden. In welcher Verbindung stehen die aktuellen Entwicklungen mit den jeweiligen nationalen historischen Ereignissen, wie beispielsweise in Guatemala mit dem Ende des Bürgerkriegs und der bis heute nicht abgeschlossenen Transition zur Demokratie? Welche Rolle spielt der Staat für die organisierte Kriminalität? Des Weiteren bilden transnationale Prozesse einen Schwerpunkt der Lehrveranstaltung: Transnational organisiert sind nicht nur die kriminellen Akteure und illegalen Ökonomien und hierbei insbesondere die Drogenökonomie; wir beobachten auch transnationale Mechanismen der Sicherheits-Governance in der Region, beispielsweise die Mérida-Initiative und die Central America Regional Security Initiative, die auf die (Wieder-)Herstellung von Sicherheit in Mexiko und Zentralamerika abzielen. Auch diese Sicherheitskooperationen sollen kritisch analysiert werden. close
Suggested reading
Arias, Enrique Desmond/Goldstein, Daniel M. (Hg.) (2010): Violent Democracies in Latin America. Durham u.a.: Duke University Press. - Dudley, Steven S. (2010): Drug Trafficking Organizations in Central America: Transportistas, Mexican Cartels and Maras. Washington D.C.: Woodrow Wilson International Center for Scholars. - Garzón, Juan Carlos (2010): Mafia & Co. The criminal networks in Mexico, Brazil, and Colombia, Washington u.a.: Woodrow Wilson International Center for Scholars. - Maihold, Günther/Brombacher, Daniel (Hg.) (2012): Gewalt, Organisierte Kriminalität und Staat in Lateinamerika. Leverkusen: Budrich. - Shifter, Michael (2012): Countering Criminal Violence in Central America. Washington D.C.: Council on Foreign Relations. - Williams, Phil (2001): Transnational Criminal Networks. In: Arquilla, John/Ronfeldt, David (Hg.): Networks and Netwars: The future of Terror, Crime, and Militancy. Santa Monica: RAND. close
13 Class schedule
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Thu, 2013-05-16 10:00 - 12:00
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Thu, 2013-05-30 10:00 - 12:00
Thu, 2013-06-06 10:00 - 12:00
Thu, 2013-06-13 10:00 - 12:00
Thu, 2013-06-20 10:00 - 12:00
Thu, 2013-06-27 10:00 - 12:00
Thu, 2013-07-04 10:00 - 12:00
Thu, 2013-07-11 10:00 - 12:00