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Seminar
SoSe 13: Sprachstruktur: Richtiges Deutsch? Gute Grammatik?
Roland Schäfer
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Oft wird von GrammatikerInnen des Deutschen bzw. germanistischen
LinguistInnen erwartet, sie mögen doch bitte Auskunft darüber geben, wie
dieser oder jener Satz oder irgendein Wort richtig lauten müsse. Heißt
es zum Beispiel "mit leckerem heißen Kaffee" oder "mit leckerem heißem
Kaffee" oder heißt es "gesendet" oder "gesandt" usw.? Die ablehnende
oder scheinbar übermäßig komplizierte Antwort der GrammatikerInnen
erregt dann Enttäuschung oder sogar Entrüstung. Im schlimmsten Fall
treten in den Medien fachfremde Personen auf, die ihre persönliche
Meinung über Grammatik zur Norm erheben und mit absurden Erklärungen für
die Richtigkeit derselben argumentieren.
In diesem Aufbaumodul werden die Morphologie und die Syntax des
Deutschen anhand von sogenannten Zweifelsfällen aufgerollt, um zu
zeigen, wie mit diesen linguistisch seriös umgegangen werden kann, ohne
das Bedürfnis nach einer Gebrauchsempfehlung vollständig zu enttäuschen.
Es wird sich zeigen, dass echte Zweifelsfälle niemals einfache Fehler
sind, sondern immer nur ein Indikator dafür, dass innerhalb des
grammatischen Systems mehrere Optionen bestehen, die jeweils das
Gesamtsystem als solches in keiner Weise inkonsistent erscheinen lassen.
Beispiele für diskutierte Phänomene stammen aus großen Textkorpora
(inkl. einem sehr großen Korpus von Texten aus dem WWW) des Deutschen,
werden aber vom Dozent (sic!) gegeben. Voraussetzung für die Teilnahme
ist die (normalerweise im Basismodul erworbene) Fähigkeit, mit
wissenschaftlichen Grammatiken des Deutschen umzugehen (hier
insbesondere Peter Eisenbergs "Grundriss"), da das Ziel nicht so sehr
die Auseinandersetzung mit dem öffentlichen oder fachlichen Diskurs über
richtiges und gutes Deutsch oder gar über Sprachpflege ist, sondern die
Arbeit am grammatischen Phänomen. Als Vorbereitung kann die Einführung
"Deskriptive Grammatik" des Dozenten verwendet werden, die im Blackboard
als PDF zur Verfügung gestellt wird.
Die aktive Mitarbeit wird durch je ein Kurzreferat zu einem
grammatischen Phänomen bzw. Zweifelsfall nachgewiesen.
Literatur:
Eisenberg, Peter (2006), Grundriss der deutschen Grammatik: Bd. 1 - Das
Wort und Bd. 2 - Der Satz, Metzler, Stuttgart.
Eisenberg, Peter (2008), Richtig gutes und richtig schlechtes Deutsch,
in: Marek Konopka & Bruno Strecker, Hrsg., Deutsche Grammatik - Regeln,
Normen, Sprachgebrauch, de Gruyter, Berlin, pp. 53-69.
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