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Undergraduate Course
SoSe 13: Die italienische Novelle vom Trecento zum Cinquecento
Alessandra Origgi
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Ziel des Kurses ist einen Überblick über die Gattung der novella von 13. bis zum 16. Jahrhundert anzubieten. Die novella, die sich am Anfang ihrer Geschichte als Übersetzung religiöser und orientalischer Werke mit einer didaktischen Funktion versteht (Fiori e vita di filosafi e d’altri savi e d’imperatori, Vita di Barlaam e Josafat), wird im Novellino (13. Jh.) zum ersten Mal zur Unterhaltungsgattung. Durch die komplexe Struktur des Werkes, die Erfindung des Rahmens und die Bearbeitung zahlreicher Textvorlagen schafft Boccaccio im Decameron (1349-1351) ein wichtiges Muster für die Gattung, das im Cinquecento auch zum Sprachvorbild wird. Indem die folgenden Erzählungssammlungen den Decameron nachahmen, zeigen sie aufgrund der verschiedenen Epochenzugehörigkeiten, geographischen Räume und der unterschiedlichen epistemologischen Hintergründe die Entwicklung der Gattung: Der Trecentonovelle von Franco Sacchetti (14. Jh.) ist ein Beispiel der „cultura municipale“, Il Novellino von Masuccio Salernitano (15. Jh.) enthält 50 von Widmungsbriefen eingeleitete Erzählungen, die Novelle von Matteo Bandello (16. Jh.) gehören der höfischen Kultur an und haben keinen Rahmen. Aus dem 15. Jh. stammen auch die „spicciolate“, Einzelerzählungen, die oft von wichtigen Autoren verfasst werden (unter den wichtigsten: Novella del Grasso Legnaiuolo; Belfagor Arcidiavolo von Machiavelli; Istoria di due nobili amanti von Luigi da Porto, die eine wichtige Quelle für Shakespeares Romeo and Juliet darstellt). Im Kurs wird vor allem das Werk Boccaccios aus strukturelle, thematische und kontextuelle Perspektive analysiert und dann die Entwicklung der Gattung dargestellt. Nur einzelne exemplarische Erzählungen werden analysiert. Bibliographische Hinweise: Introduzione al Decameron, M. Picone, M. Mesirca (Hrsg.), Firenze, Franco Cesati, 2004; Favole, parabole, istorie: Le forme della scrittura novellistica dal Medioevo al Rinascimento: atti del convegno di Pisa, 26 - 28 ottobre 1998, G. Albanese, L. Battaglia Ricci, R. Bessi (Hrsg.), Roma, Salerno, 2000; Lessico critico decameroniano, R. Bragantini (Hrsg.), Torino, Bollati Boringhieri, 1995; H.J. Neuschäfer, Boccaccio und der Beginn der Novelle: Strukturen der Kurzerzählung auf der Schwelle zwischen Mittelalter und Neuzeit, Fink, München, 1969; Küpper J., Affichierte Exemplarität, tatsächliche A-Systematik. Boccaccios Decameron und die Episteme der Renaissance, in Renaissance: Diskursstrukturen und epistemologische Voraussetzungen, K. W. Kempfer (Hrsg.), Stuttgart, Steiner, 1993, S. 47-93. close
14 Class schedule
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Fri, 2013-07-12 12:00 - 14:00