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Lecture
SoSe 13: Theorien einer Politik des Theaters
Matthias Warstat
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Theater und Gesellschaft sind keine klar voneinander unterscheidbaren Entitäten: Theater ist Teil der Gesellschaft und unterliegt deren Machtstrukturen. Umgekehrt ist aber auch die Gesellschaft theatral konstituiert; sie basiert auf einem Theater des Alltags, das wir alle zu spielen haben - im öffentlichen Leben wie auch in den privaten Beziehungen. Wenn in diesem Sinne von einer zunehmenden "Theatralität" oder "Performativität" der Gesellschaft die Rede ist, sind diese Begriffe meist negativ konnotiert. So wird beschrieben, dass der neokapitalistische Zwang zur Selbstinszenierung mit psychischen Belastungen verbunden ist. Die Theatralisierung der Politik wird als ein Verlust an Transparenz und als eine Verringerung von Partizipationschancen kritisiert. Angesichts solcher Rahmenbedingungen ist es nicht leicht zu sagen, worin gesellschaftliche Aufgaben des Theaters heute bestehen können. Am Horizont der neuen Verunsicherungen stellen sich traditionelle Fragen der Avantgarden mit neuer Dringlichkeit: Ist ein politisches Theater möglich? Wie könnte es aussehen? Was wäre von ihm zu erwarten?
Die Vorlesung fragt nach Konsequenzen aktueller Theorien des Politischen (bes. Badiou, Rancière, Zizek) für die performativen Künste und diskutiert davon ausgehend ausgewählte Formen politischen Theaters vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Lektüreempfehlung:
Slavoj Zizek, 2002: Die Revolution steht bevor. Dreizehn Versuche über Lenin. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
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