17502 Lecture

SoSe 13: Tanz im Musiktheater. Musik im Tanztheater

Stephanie Schroedter

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In dieser Vorlesung sollen Dramaturgien, Ästhetiken und Praktiken des Zusammen- und Wechselspiels von Tanz/choreographierten oder improvisierten Bewegungen und Musik/Klängen/Geräuschen im Theater innerhalb eines dezidiert weitgesteckten Untersuchungsfeldes aufgezeigt werden: Der Bogen spannt sich von den noch sehr locker aneinandergefügten Musikeinlagen und Tanzauftritten in prädramatisch-spektakulären Theaterformen (wie z.B. in den italienischen Intermedien, französischen Ballets de cour oder englischen Maskeraden), über Musik- und Tanzdarbietungen in Schauspielen (wie z.B. in den Comédies Ballets), den gerade in Frankreich obligatorischen Einbindungen von Tänzen in unterschiedliche Opernformen (Tragédies lyriques, Opéra ballets, Grands opéras, Opéras comiques und Opéras bouffes), sowie Musik und Tanz im Revuetheater und Musical, bis hin zur Musikalisierung eigenständiger Tanztheaterformen - letztere verstanden als ein sich primär über Tanz/Bewegung vermittelndes Theater, d.h. von den Ballets d'action, Ballets pantomimes und (Neo-)Klassischen Balletten, über die experimentellen Formen der historischen Tanzavantgarde und Tanzmoderne bis hin zu dem Tanztheater in der Nachfolge Pina Bauschs, dessen Spektrum wiederum von Tanzopern bis hin zu opulenten (Anti-)Oper-Tanzperformances reicht. Da ebenso der Film als medialisiertes Theater begriffen werden kann, sollen auch Aspekte des Zusammen- und Wechselspiels von Tanz und Musik im Film, Tanzfilm und Videotanz/Screendance thematisiert werden. Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang die Frage, welche Wirkungsstrategien mit dem Wechselspiel auditiver, visueller und gleichzeitig körperlich-kinetischer Eindrücke verfolgt werden und welche Wahrnehmungsästhetiken hieraus resultieren: Worin besteht die künstlerische Herausforderung, die beiden Raum-Zeit-Bewegungskünste Tanz und Musik in einen Dialog treten zu lassen und dabei immer wieder neue Dramaturgien und Ästhetiken zu entwickeln? In welchem Verhältnis stehen die hör- und sichtbaren Bewegungen zueinander und welche nicht (mehr) hör- und sichtbaren, emotionalen und imaginären Bewegungen können ihnen zugrunde liegen? close

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