In seinem als Prosimetrum gestalteten Text Cosmographia unternimmt Bernardus Silvestris im 12. Jahrhundert eine "faszinierende, nach Meinung mancher Wissenschaftler sogar gewagte Darstellung der Kosmogonie in Form eines allegorischen Mythos", die weitgehend einer christlichen Form des (Neu-) Platonismus verpflichtet ist. Im Mittelpunkt des Kurses soll die Übersetzung des syntaktisch und semantisch anspruchsvollen Textes stehen. Wie ist die philosophische und zugleich allegorisch verwendete Terminologie angemessen zu übertragen? Auf welche antiken Vorlagen und welche mittelalterlichen Texte kann und darf man zur Beantwortung dieser Frage zurückgreifen? Wie funktioniert der Text als ganzer und abschnittsweise? Fragen dieser Art ist im Rahmen der Lektüre nachzugehen. Literatur: Bernardus Silvestris. Cosmographia. Edited with Introdurction and Notes by Peter Dronke. Leiden 1978, 1-69. Pabst, Bernhard. Prosimetrum. Tradition und Wandel einer Literaturform zwischen Spätantike und Mittelalter. Teil 1. Köln/Weimar/Wien 1994, 446-476. Textausgabe: Bernardus Silvestris. Cosmographia. Edited with Introduction and Notes by Peter Dronke. Leiden 1978. close