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Lecture
SoSe 13: Rationalität, Vernunft, Verstand
Gyburg Uhlmann
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Die Vorlesung stellt die unterschiedlichen Vernunft-Konzeptionen der Antike vor
dem Hintergrund der modernen Geschichte der Vernunftkritik und deren wich-
tigsten Stationen vor.
Die Erfolgsgeschichte der Vernunft in der Moderne beginnt und endet mit
ihrer Kritik. Dabei wird das Vernunftvermögen nicht nur einer Aufklärung der
eigenen formalen Verfahrensweisen unterzogen. Sondern es werden . das ist ein
Schwerpunkt in der Vernunftkritik des 20. Jahrhunderts . die problematischen
und negativen Folgen einer Orientierung an der Vernunft in Erkennen, Wissen,
Handeln und Kunst aufgezeigt und als (unheilbare) Krankheit der Moderne wahr-
genommen.
Aus der Analyse und der Kritik der Vernunft gewinnt die Moderne ebenso wie
viele antimoderne Bewegungen ihr Selbstbewußtsein und ihr Überlegensheitsge-
fühl gegenüber der Antike. Denn diese habe noch keine Vernunftkritik vorgelegt
und kein Bewußtsein der eigenen rationalen Verfahrensweisen besessen. Das my-
thische und unkritische Denken habe noch zu sehr dominiert. Andererseit sei
die Antike und insbesondere ihre schönen Künste daher noch nicht durch die
Rationalisierung aller Lebensbereiche unterworfen gewesen und sei daher . in
gewisser Hinsicht . der Moderne überlegen. Denn sie sei noch ganzheitlich, reich,
unmittelbar, anschaulich usw.
Die Vorlesung gibt vor diesen Hintergrund und in Auseinandersetzung mit
dieser Grundthese der Querelle des anciens et des modernes eine Darstellung der
wichtigsten Stationen der Geschichte der Vernunft in der Antike, angefangen mit
dem eleatischen Philosophen Parmenides über die Sophisten des 5. Jahrhundert,
Platon, Aristoteles, Plotin bis hin zu Augustinus und Boethius.
Auch zentrale Konzepte der Moderne werden vorgestellt. Insbesondere wird
die Frage thematisiert, warum heute nicht mehr über Vernunft, sondern vor al-
lem über Rationalität gestritten wird. Außerdem wird auch die Entwicklung der
Begriffe Vernunft und Verstand nachgezeichnet.
Zur Einführung empfohlen: Christof Rapp, Christoph Horn und alii, Art. .Ver-
nunft, Verstand., in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 11, 2001, Sp.
749-764 , Arbogast Schmitt, Denken und Sein bei Platon und Descartes, Heidel-
berg 2012; Wolfgang Welsch, Vernunft. Die zeitgenössische Vernunftkritik und
das Konzept der transversalen Vernunft, Frankfurt 1996.
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