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SoSe 13: Visuelle Welterfassung: Ansichten des British Empire im 18. und frühen 19. Jahrhundert

Sophie Annette Kranen

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In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begannen britische Künstler, Landschaften der kolonialen Territorien Großbritanniens in Übersee darzustellen. Das Zeichnen vor Ort wurde zu einer gängigen Praxis und ein erhöhter Anspruch an die topographische Genauigkeit der Landschaften kam auf. In Druckgraphiken und Gemälden fanden Ansichten aus Nordamerika, Indien oder dem Pazifik Verbreitung in England und Europa. Eine Rolle spielte dabei die Entwicklung der englischen Landschaftsmalerei im 18. Jahrhundert, die sich zunehmend der Wiedergabe von Natur, Städten und antiken Monumenten der britischen Inseln zuwandte. Diese visuelle Erfassung von Topographien erstreckte sich auch auf die kolonialen Gebiete und verband das British Empire zu einer ‚globalen Landschaft’. So malte beispielsweise Agostino Brunias in Diensten des Gouverneurs von Dominika Ansichten der britischen Kolonien in der Karibik. Die Maler Thomas und William Daniell bereisten Indien und publizierten mehrere Druckgraphikserien indischer Architekturmonumente. Die Pazifik-Expeditionen James Cooks wurden von Künstlern begleitet, die eine Fülle von Zeichnungen und Malereien mit nach England brachten. Das Seminar wird sich mit diesen und weiteren Ansichten des British Empire beschäftigen und unter anderem folgenden Fragen nachgehen: Wie vermitteln die Ansichten ihrem Publikum ein Bild des britischen Weltreichs? In welcher Weise manifestieren sich in ihnen politische, wirtschaftliche, sowie wissenschaftliche Ansprüche? Welche Bezüge zur englischen Landschaftsmalerei der Zeit sind zu erkennen? Inwiefern spiegelt sich in ihnen ein historisches und nationales Selbstverständnis Großbritanniens? close