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SoSe 13: Lyrik zwischen 1950 und 1975: Benn - Enzensberger - Brinkmann

Elisabeth Paefgen

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In unterschiedlicher Weise haben Gottfried Benn, Hans Magnus Enzensberger und Rolf Dieter Brinkmann mit ihren lyrischen Dichtungen auf die kulturgeschichtlichen Entwicklungen und Umbrüche der Nachkriegsjahrzehnte reagiert. Während Gottfried Benn mit seinem Spätwerk in den 1950er Jahren auf neue mediale Entwicklungen vor allem amerikanischer Provenienz reagiert, stimmt Enzensberger in den 1960er Jahren mit seinen ersten Gedichtbänden einen neuen politischen Ton an, der kritisch auf gesellschaftliche und ökonomische Entwicklungen reagiert. Rolf Dieter Brinkmann hingegen hat als enfant terrible der deutschen Literaturlandschaft erst in den letzten Jahren größere Aufmerksamkeit erlangt. Offen und experimentierfreudig hat Brinkmann filmische, photographische und musikalische Tendenzen in seiner Lyrik verarbeitet, so dass sich in diesen Texten der von Benn begonnene Bogen fortsetzt. - In diesem Seminar sollen ausgewählte Gedichte dieser Autoren im Kontext der gesellschaftliche-politischen Entwicklung der Zeit zwischen 1950 und 1975 gelesen werden, so dass sich sowohl ein lyrikgeschichtlicher Abriss ergibt, aber auch ein Blick auf eine brisante kulturgeschichtliche Epoche, in der Umbrüche stattfanden, die bis heute nachwirken. Literatur: Helmut Lethen: Der Sound der Väter. Gottfried Benn und seine Zeit. Berlin 2006. Gottfried Willems: Großstadt- und Bewußtseinspoesie. Über Realismus in der modernen Lyrik, insbesondere im lyrischen Spätwerk Gottfried Benns und in der deutschen Lyrik seit 1965. Tübingen 1981. Jan Röhnert/Gunter Geduldig (Hg.): Lyrik-Handbuch Rolf Dieter Brinkmann. Seine Gedichte in Einzelinterpretationen. Berlin et al.: de Gruyter 2012. Frank Dietschereit/Barbara Heinze-Dietschereit: Hans Magnus Enzensberger. Stuttgart close