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SoSe 13: Ethnizität im frühen Mittelalter

Laury Sarti

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Die Antike und das Mittelalter kannten keine Nationen wie sie unsere moderne Welt prägen. Dennoch wurde zwischen verschiedenen Ethnien unterschieden. Die Kriterien anhand derer diese, aus damaliger Perspektive, voneinander abgegrenzt wurden, sind aus heutiger Sicht nicht immer klar. So änderten sich die Namen jener Völker, welche sich hinter den seit dem Bellum Gallicum des Julius Caesar grob als Germanen und Kelten/Galliern bezeichneten Gruppen verbargen, über die Jahrhunderte oft erheblich, bis sie als Goten, Alemannen, oder Franken auch Teil der allmählich zusammenbrechenden römischen Welt geworden waren. Die einstigen Kelten oder Gallier waren bis dahin, unabhängig ihrer ethnischen Herkunft, zu Römern geworden. Auch die Franken, welche im späten fünften Jahrhundert ein eigenes Königreich in diesen Gegenden gegründet hatten, führten bald ihre eigene Herkunft auf die Römer zurück. In den darauffolgenden Jahrhunderten setzte sich aber auch die fränkische Identität gegenüber der römischen zunehmend durch. Hiermit sind nur einige Aspekte der frühmittelalterlichen Ethnizität angesprochen, welche in diesem Seminar auf möglichst breiter Quellenbasis aufgearbeitet werden sollen. Dabei soll sowohl in die neuere Forschung als auch in die Quellenarbeit eingeführt werden. Von den Teilnehmern wird die regelmäßige Vor- und Nachbereitung der Sitzungen, eine aktive Teilnahme, kleinere Aufgaben, sowie das Halten eines Kurzreferats erwartet. Einführend: Hans-Hubert Anton, "Troja-Herkunft, origo gentis und frühe Verfasstheit der Franken in der gallisch-fränkischen Tradition des 5. und 8. Jhs", Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 108 (2000), SS. 1-30; Walter Pohl, "Gender and ethnicity in the early Middle Ages", in: Leslie Brubaker (Hg.), Gender in the Early Medieval World. East and West, 300 - 900, Cambridge 2004, 23-43; Hans-Werner Goetz: Proseminar Geschichte: Mittelalter, 3. Auflage (Stuttgart, 2006). close