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Lecture
SoSe 13: Film Musicals
Albrecht Riethmüller
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Die Vorlesung widmet sich den aus der Musical Comedy hervorgegangenen
Film Musicals. Diese sind Musikfilme, mithin Spielfilme, in denen Musik oder etwas an ihr eine besondere Rolle spielt. Darunter fallen ganze Genres wie Tanz-, Opern- und Operettenfilme, aber auch alle Arten von Biopics, soweit sie Musiker - seien es Performers, seien es Komponisten - zum Gegenstand haben.
Das Film Musical hat sich zu Beginn des Tonfilms (1927) zeitgleich mit dem Aufschwung des Bühnenmusicals am New Yorker Broadway vor allem in den Filmstudios in Hollywood entwickelt. Von vornherein gab es Produktionen in zweierlei Richtung: Filmische Inszenierungen nach Bühnenstücken einerseits und Film Musicals andererseits, die nur als Filme konzipiert waren, gelegentlich jedoch später auch auf die Bühne kamen. Die Filmindustrie nutzte die Popularität des Genres Musical nicht weniger, als die Film Musicals zur Internationalisierung des Musicals beitrugen. Zwar gehören Musicals und Film Musicals zur popular culture, aber in ihnen wird neben aktuellen Stoffen stets wieder auch zu Vorlagen aus der Weltliteratur wie Shakespeare, Molière, Hugo oder Shaw gegriffen. In den komplex zusammengesetzten Gebilden fließen Zeit-, Musik-, Theater- und Mediengeschichte zusammen.
Es werden vornehmlich Produktionen aus der Hauptblütezeit des Musicals zwischen 1930 und 1970 behandelt. Die Fragestellung geht zuallererst von musikalischen Sachverhalten aus: Wie verändert sich der Gesangsstil und das musikalische Idiom, wie werden vollständige Musiknummern so inszeniert, dass sie dem filmischen Rahmen angepasst werden und angemessen sind? Die ausgewählten Produktionen werden im Großen und Ganzen chronologisch vorgestellt; eingegangen wird dabei speziell auf die Komponisten; bei ihnen handelt es sich in einer Mischung aus den "Klassikern" des Musicals wie J. Kern, C. Porter oder G. Gershwin und heute nur noch weniger geläufigen Namen um: Jerome Kern (1885 - 1945); Irving Berlin (1888 - 1989); Cole Porter (1891 - 1964); Busby Berkeley (1895 - 1976); Werner R. Heymann (1896 - 1961); Nacio Herb Brown (1896 - 1964); George Gershwin (1898 - 1937); Kurt Weill (1900 - 1950); Frederick Loewe (1901 - 1988); Richard Rodgers (1902 - 1979); Harold Arlen (1905 - 1986); Leonard Bernstein (1918 - 1990); Mel Brooks (geb. 1926); Claude-Michel Schönberg (geb. 1944); Andrew Lloyd Webber (geb. 1948).
Die ausführlichsten Informationen zu den einzelnen Filmen lassen sich im Internet finden (Basisdaten zum Beispiel in der Internet Movie Data Base, imdb), aber auch in konventionellen Nachschlagewerken wie J. Wölfer und R. Löper, Das große Lexikon der Filmkomponisten, Berlin 2003 oder C. Larkin, Encyclopedia of Stage and Film Musicals, London 1999.
Im Einzelnen werden besprochen:
1. Rückblick auf den Anfang: Singin? in the Rain (1952)
2. Die Anfänge: The Jazz Singer (1927), Hallelujah! (1929), Broadway Melody (1929), The Cocoanuts (1929)
3. Kurt Weills Weg vom Schiffbauerdamm zum Broadway und das Ende des Film Musicals an seinem Anfang in Deutschland
4. Busby Berkeleys filmische Choreographien
5. Der Übergang zur Farbe und in fiktionale Welten
6. Musicals zur Kriegszeit
7. "Brush up your Shakespeare" und das Backstage Musical
8. Music & Lyrics: George & Ira Gershwin
9. Teuflische und gottgefällige Musik: St. Louis Blues (1958)
10. Gesellschaftliche Aktualisierung: West Side Story (1961)
11. Sprache und Musik: My Fair Lady (1964)
12. Politisierung durch Gesang: The Sound of Music (1966)
13. "Springtime for Hitler and Germany" (The Producers, 1967 und 2005)
14. Schluss: Von Jesus Christ Superstar über Evita bis Les Misérables close
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