14806

SoSe 14: Dialektik der Aufklärung

Johannes Heinrich Stauffacher

Hinweise für Studierende

(BA: M6 Ü; MA: M2 Ü)

Kommentar

Die Dialektik der Aufklärung (erste Veröffentlichung 1944, Buchversion 1947), in der Max Horkheimer und Theodor W. Adorno die Frage, „warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt“, mit der These beantworten, dass sich die Aufklärung als herrschaftsförmig begriffene Vernunft in ihren eigenen Herrschaftsansprüchen verstrickt, was zur „Selbstzerstörung der Aufklärung“ führt, die „totalitär wie nur irgendein System“ wird und in Mythologie zurückschlägt, und dagegen durch „Selbstbesinnung“ einen positiven Begriff von Aufklärung vorbereiten wollen, „der sie aus ihrer Verstrickung in blinder Herrschaft löst“, ist nicht nur eine zentrale Programmschrift der Kritischen Theorie, sondern zu einem der wohl einflussreichsten Texte des 20. Jahrhunderts überhaupt geworden. In dieser Lehrveranstaltung wollen wir die Argumentation Horkheimers und Adornos, die in lose verbundenen „Fragmenten“ und „Exkursen“ über den Begriff der Aufklärung, Homers Odyssee, Kant und den Marquis de Sade, die „Kulturindustrie“ sowie den Antisemitismus vorgetragen wird, gemeinsam rekonstruieren, dabei auch philosophische, literarische, psychoanalytische, kultur- und religionswissenschaftliche Referenztexte heranziehen und die Thesen Horkheimers und Adornos – insbesondere auch im Hinblick auf die Frage, ob und inwiefern diese heute, sieben Jahrzehnte nach dem ersten Erscheinen und fünf Jahrzehnte nach ihrer großen Konjunktur in den 1960er Jahren, noch relevant erscheinen – kritisch diskutieren. Zur Vorbereitung empfohlen: G. Figal, „Dialektik der Aufklärung“, in: Großes Werklexikon der Philosophie, hg. v. F. Volpi, Bd. 1, Stuttgart 1999, S. 8ff. Schließen