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SoSe 14: Transkulturelle (interkulturelle) theatrale Darstellungsformen

Hans-Joachim Fiebach

Kommentar

Das Seminar untersucht kritisch das Phänomen, dass das Aufeinander-Treffen und Ineinander-Verzahnen diverser ("fremder) kultureller und spezifisch theaterkünstlerischer Elemente zu neuartigen Darstellungsformen führt (führen kann). Westliche Theatermacher (Brook, Schechner, Barba) machten seit Ende der 1960er entsprechende Produktionen. Der westliche Theaterdiskurs behandelte sie sehr bald als "interkulturelles Theater", tendenziell als eine neue Kunst überhaupt. Das Seminar analysiert, unter gesellschaftlichen (historischen) Bedingungen bestimmte Typen "interkultureller"/transkultureller theatraler Formen entstanden/entstehen, welche soziokulturellen und politischen Interessen sie bedienen (historisch bedienten) und welche Funktionen (Bedeutungen) sie in der neoliberal globalisierten Welt haben (können). 2005 diskutierte die Inderin Dharwadker in ihrem Buch Theatre of Independence. Drama, Theory, and Urban Performance in India since 1947 Schechners Haltung zu asiatischem Theater in der Passage "Interculturalism as (Neo)Colonialism". 2008 handelte in Indonesien die Produktion Je.a.l.an (Die Straßen) der Theatertruppe Garasi sehr kritisch ernste gesellschaftlichen Probleme/Konflikte ihres Landes in einer "transkulturellen" revuemäßig-bunten Collage aus spezifisch indonesischen kulturellen Phänomen wie Löwen- und Drachenmaskeraden und ironischen Auftritten der internationalen (amerikanischen) Pop-/Cartoon-Größen Batman und Mickey Mouse. Eine der letzten großen Arbeiten Schlingensiefs war die militant antikolonialistische, westliche Arroganz beißend attackierende Montage Via Intolerranza II nach der Oper des Italieners Nono mit deutschen und afrikanischen Darstellern. Schließen

14 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Di, 16:00 - 18:00 14 Termine

Di, 15.04.2014 16:00 - 18:00

Dozenten:
Prof. Dr. Hans-Joachim Fiebach