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Vorlesung
SoSe 14: Die Hallstattkultur in Mitteleuropa
Markus Schussmann
Hinweise für Studierende
Blockveranstaltung, Termine: 15.4.; 6.5.; 27.5.; 17.6.; 8.7.
Kommentar
Mit der Hallstattkultur (ca. 800-480/450 v. Chr.) hält die Eisenzeit in Mitteuropa Einzug. Anfänglich überschattet von einem klimatischen Einbruch verändern sich damit die ökonomischen und sozialen Grundlagen und Rahmenbedingungen bisweilen grundlegend, aber auch die religiösen Anschauungen, welche sich im Bestattungsbrauchtum widerspiegeln. Das vereinzelt bereits in der späten Urnenfelderkultur zu Schmuckzwecken verwendete Eisen gewinnt nun v.a. im Bereich der Waffen- und Werkzeugtechnologie zusehends an Bedeutung und mischt durch seine Ressourcenverteilung die Karten im Bereich der Wirtschafts- und Sozialstrukturen neu. Durch die Kontrolle von Rohstoffen und Verkehrsrouten sowie durch den intensivierten Kontakt zur Mittelmeerwelt entstehen Eliten, die sich ihres kulturellen Milieus, ihrer interkulturellen Vernetzung, ihrer Machtposition und natürlich ihrer pekuniären Situation entsprechend darzustellen versuchen. Für sie wurden in der Forschung die immer noch diskutierten Begriffe wie "Fürstengrab" (z.B. Hochdorf) und "Fürstensitz" (z.B. Heuneburg) eingeführt. Unser Kenntnisstand erlaubt es aber heute vielfach auch, die nachfolgenden Stufen der sozialen Pyramide nach ihren Siedlungshinterlassenschaften und Gräbern im Detail zu beurteilen und so das Bild einer komplexen früheisenzeitlichen Gesellschaft zu zeichnen, die beispielsweise nicht nur über erstaunlich hochstehende Technologien verfügte, sondern auch einen ausgeprägten Sinn für die ästhetische Formgebung und Gestaltung von luxuriösen, aber auch alltäglichen Gegenständen besaß.
Die Hallstattkultur endet mit ihrer Weiterentwicklung in die Frühlatènekultur, wobei klare Brüche ebenso konstatiert werden können wie eindeutige Kontinuitäten.
Anhand von ausgewählten Fundorten, Funden und Befunden gibt die Vorlesung einen Überblick über die wichtigsten Äußerungen und Erscheinungen dieser Kultur. Sie zeichnet ihre Chronologie und Entwicklung nach und beleuchtet die endo- und exogenen Einflüsse, welche Entstehung und Veränderungen beeinflusst haben.
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