Der Begriff „New Age“, der in den 1970er Jahren für ein heraufkommendes neues Zeitalter geprägt wurde, bezeichnet eine religiöse und kulturelle Bewegung, die in den 1960er Jahren entstand, deren Grundstein jedoch viel früher gelegt wurde. Schon im 19. und frühen 20. Jahrhundert ebneten zahlreiche Personen und Organisationen, unter ihnen Helena P. Blavatsky und die Theosophische Gesellschaft sowie international renommierte Wissenschaftler(innen) u.a. auf den Gebieten der Vergleichenden Mythenforschung und der Vergleichenden Religionswissenschaft dem New Age den Weg. In den 1970er Jahren entwickelte die Bewegung schließlich auch eine soziale und politische Komponente. Heute beobachten wir eine popularisierte Form des New Age, die die Grenzen zwischen „privater“ und „öffentlicher“ Religion aufbricht und Teil des wettbewerbsorientierten Marktes ist, in dem Produzent(inn)en darum wetteifern, die Bedürfnisse der Konsument(inn)en zu befriedigen. In dieser Lehrveranstaltung werden wir dieser Entwicklung nachgehen und hierbei die von der Forschung herausgearbeiteten Hauptcharakteristika des New Age diskutieren. Anschließend wird es um konkrete Akteure und Inhalte des New Age in ihrer soziohistorischen Bedingtheit gehen. Besondere Aufmerksamkeit wird Formen der Antikerezeption z.B. im Umfeld von Adaptionen der Archetypenlehre C.G. Jungs und der Göttinnenspiritualität gelten. Ein detaillierter Plan mit zusätzlichen Informationen bezüglich der Prüfungsmodalitäten und eine Literaturliste mit Pflichtlektüre sowie weiterführendem Material werden in der ersten Sitzung zur Verfügung gestellt. Gute Englischkenntnisse sind unabdingbar. Literatur: Christoph Bochinger (1994), „New Age“ und moderne Religion, Gu¨tersloh; Paul Heelas (1996), The New Age Movement: Religion, Culture and Society in the Age of Postmodernity, Cambridge, MA; Wouter Hanegraaff (1996), New Age Religion and Western Culture: Esotericism in the Mirror of Secular Thought, Boston/MA; Hubert Knoblauch (1999), Esoterik / New Age, in: Metzler Lexikon Religion. Gegenwart – Alltag – Medien I, hg. von Christoph Auffahrt, Jutta Bernard, Hubert Mohr, Stuttgart, S. 293-300; ders. (2000), „Jeder sich selbst sein Gott in der Welt“ – Subjektivierung, Spiritualität und der Markt der Religion, in: Robert Hettlage, Ludgera Vogt (Hg.), Identitäten im Umbruch, Opladen, S. 201-216. Schließen