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SoSe 14: Entfesselung des Theaters II: Theaterkonzepte zwischen Zweitem Weltkrieg und Jahrhundertende (1945 - 1989). Einführung in die Theorie und Ästhetik

Erhard Ertel

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In der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert hatten, basierend auf der radikalen Kapitalisierung der gesellschaftlichen Strukturen, enorme Veränderungen der ökonomischen, politischen und sozialen Verhältnisse zu kulturellen Umbrüchen geführt, die in mannigfaltigen Theaterkonzepten und einer vielgestaltigen Theaterpraxis ihren Ausdruck fanden. Mit der geopolitischen Neukonfiguration globaler Machtverhältnisse nach dem Zweiten Weltkrieg, der Konfrontation ökonomischer, politischer und ideologischer Systeme, der Dynamik einer Dritten Welt, der Explosion medialer Kommunikationsstrukturen, rigorosen Veränderungen von Lebensweisen und Wertesystemen etc. war ein komplexes Bedingungsgefüge geschaffen, das kulturelle Umbrüche erneut vehement provozierte. Kulturrevolutionen unterschiedlichster Prägung markierten in allen Gesellschaften das Suchen nach neuen Denk- und Arbeitsformen der Künste. Traditionelles Kunstverständnis wurde nicht nur durch avantgardistische Experimente attackiert, sondern durch neuartige kulturelle Verhaltensweisen die in massenhaft und medial präsenten Kulturphänomenen wie Popkultur, Freizeitkultur, Jugendkultur, Sport, Konsumästhetik u.a. ihren Ausdruck fanden, verdrängt. Theater spezifischer historischer Prägung ging auf in einer spektralen Vielfalt von darstellerischen Kulturen und Künsten unterschiedlichster medialer Prägung, verschiedenster Gebrauchszusammenhänge und polarisierter Wertesysteme. Die theaterpraktischen und theatertheoretischen Reaktionen auf diese neue kulturelle Dynamik sollen an ausgewählten Theaterprozessen und Theaterkonzepten aufgezeigt werden. Obligatorische Arbeitsleistung: Regelmäßige und aktive Teilnahme, Referat, Notate; Die Prüfungsleistung im Rahmen des Basismoduls besteht aus einer schriftlichen Hausarbeit (ca. 10 Seiten). close