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SoSe 14: Reflexionspraktiken im zeitgenössischen Tanz als dramaturgische und choreographische Tools

Katarina Kleinschmidt

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Praktiken des kritischen Umgangs mit Produktionsstrukturen, Arbeitsweisen und -‚Ergebnissen' anderer Choreographen sind im Feld des zeitgenössischen Tanzes verbreitete künstlerische Strategien. Sie etablieren sich mehr und mehr als ‚Tools' in Ausbildungskontexten dieses Feldes, um eigene choreographische Positionen zu reflektieren und zu schärfen. Flankiert werden diese Entwicklungen in den 2000er Jahren von einer lebhaften Debatte um "das Dramaturgische" (Janez Janša), die Konzeptionen von Wissen in choreographischen Prozessen kritisiert. Wenn zum Beispiel der Dramaturg als ‚outside eye' und distanziert Wissender fungiert, was bedeutet das für die Verteilung und Hierarchisierung von Wissen innerhalb der Prozesse? Alternativen rücken in Form von Praktiken des close reading von Bewegungsmaterial in den Fokus oder durch das Aufbrechen der Rolle des Dramaturgen in Funktionen, die von verschiedenen Kollaborateuren jeweils eingenommen werden können. "Das Dramaturgische" wird also zunehmend als spezifische Praktiken der Reflexion verstanden, die nicht eindeutig festgelegt oder von künstlerisch-choreographischen Verfahren unterschieden sind und immer wieder situativ angepasst werden. Vor diesem Hintergrund sollen in dieser Übung Tanzstücke etablierter Choreographen sowie eigene kleinere Choreographien (auf Video, s.u.) analysiert werden. Auf der Basis spielerischer Reflexionsverfahren und tanzanalytischer methodischer Ansätze werden wir daraus wiederum gemeinsam choreographische Skizzen entwickeln. In verschiedenen Formaten werden diese Ansätze als Schnittstelle choreographischer und dramaturgischer Tools reflektiert und sollen auch kritisch hinterfragt werden. Bitte bequeme Kleidung mitbringen. Wenn vorhanden, kann ein Video einer eigenen kürzeren choreographischen Arbeit mitgebracht werden. Dies oder Tanzerfahrung sind allerdings nicht Voraussetzung für die Teilnahme!! Es wird auch zusätzliches Arbeitsmaterial zur Verfügung stehen. Voraussetzung ist das Interesse an der spielerischen Analyse, kritischen Diskussion und Entwicklung von choreographischem Material und dramaturgischen Ansätzen. Seminaranforderungen: aktive Teilnahme an choreographischen Skizzen und Diskussionen, Lektüre von Texten und Präsentation eines Kurz-Referats, Führen eines Arbeitstagebuchs. close

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