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SoSe 14: Tristan und Isolde: Liebestod ohne Jenseits?/Tristan and Isolde: Love-Death without the Hereafter?

Beatrice Trînca

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(BA: M4 S; MA: M3 MÜ A/B)

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Die mittelalterliche ‘Tristan und Isolde’-Tradition illustriert am besten die biblische Aussage: “Stark wie der Tod ist die Liebe” (Hl 8,6). Die Liebenden wissen von Anfang an, dass sie aus Liebe sterben werden, und dennoch kümmern sie sich nicht um das christliche Jenseits. Dies wirft Fragen auf nach der Rolle der religiösen Diskurse in den Tristan-Erzählungen. Ist der Tod die ultimative Erfüllung der Liebe? Erschaffen die Liebenden, die zugleich Künstler sind, ihr eigenes Jenseits? Wurde dies von mittelalterlichen Rezipienten akzeptiert, oder versuchten einige Autoren, den Tod Tristans und Isoldes zu christianisieren? Welche Transformationen erfuhr die Liebesgeschichte in der Moderne und wie verband sie sich mit dem Konzept der ‘Kunstreligion’? Wo verorten moderne Künstler das Jenseits, das die sterbenden Liebenden erwartet? Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung werden wir Passagen aus mittelhochdeutschen und altfranzösischen Tristan-Erzählungen diskutieren. Anhand von Richard Wagners “Tristan und Isolde”, Thomas Manns “Tristan” und Frank Martins “Le vin herbé” werden wir exemplarisch moderne Transformationen der Liebesgeschichte und des Motivs des Liebestodes besprechen. Empfohlen wird ein individueller Opernbesuch von Frank Martin “Le vin herbé” am 22., 24. oder 26. April 2014; diese Inszenierung wird auch in der Lehrveranstaltung besprochen. Bitte buchen Sie Ihre Tickets frühzeitig unter: http://www.staatsoper-berlin.de/de_DE/calendar-2013-2014/le-vin-herbe.11512199 Die Lehrveranstaltung findet zweisprachig statt (Deutsch und Englisch). Die mittelalterlichen Texte werden im Original mit englischer Übersetzung zur Verfügung gestellt. Zur Einführung: Volker Mertens: Richard Wagner und das Mittelalter. In: Ulrich Müller und Peter Wapnewski (Hrsg.): Richard-Wagner-Handbuch. Stuttgart 1986, S. 19-59, insbes. S. 40-46. close