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Undergraduate Course
SoSe 14: (GEND) Neoliberalismus: Ursprünge, Entwicklung und Verbreitung
Christof Mauersberger
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Der Terminus "Neoliberalismus" ist als vielverwendeter Kampfbegriff in der öffentlichen politischen Debatte etabliert. Oft wird er sehr breit verwendet und taucht ebenso in Diskussionen über Wirtschafts- wie über Schulpolitik auf, auf Demonstrationen in Griechenland genauso wie in Chile. Die große Popularität auf der einen und die breite Bedeutungsvielfalt des Begriffs auf der anderen Seite sind ein Indiz dafür, dass neoliberale Ideen einen großen Einfluss auf die Politik verschiedener Länder in unterschiedlichen Politikbereichen hatten - oder zumindest eine beliebte Projektionsfläche für die Kritik sozialer Bewegungen und linker politischer Strömungen sind. Gerade aus einer Gender-Perspektive kann "der Neoliberalismus" kontrovers diskutiert werden: Auf der einen Seite verspricht das Primat des Marktes, der nach Effizienzkriterien und nicht nach Geschlecht urteilt, in der Theorie ein großes Emanzipationspotenzial - u.a. durch die Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt, die Umwandlung von "unsichtbarer" Heim-/Erziehungsarbeit in bepreisbare Dienstleistungen oder die vorrangige Vergabe von Mikrokrediten an Frauen. Auf der anderen Seite wird "dem Neoliberalismus" gerade vorgeworfen, gegenüber gesellschaftlichen und ökonomischen Machtstrukturen blind zu sein und damit patriarchale Strukturen sogar zu stärken.
In diesem Seminar wollen wir einen differenzierten und kritischen Blick auf "den Neoliberalismus" werfen. Dazu diskutieren wir zunächst die Ursprünge im (und die Abgrenzung zum) Liberalismus, um uns danach im Hauptteil der Entwicklung der Theorieschule und ihrer politischen Interventionen in verschiedene Politikfeldern und Staaten an konkreten Beispielen zu widmen. In den letzten Sitzungen wollen wir schließlich auf aktuelle Entwicklungen eingehen. Ziel des Seminars ist es letztlich, sich mit den historischen und theoretischen Grundlagen des Begriffs differenziert auseinanderzusetzen und neoliberale Argumentationen kritisch hinterfragen zu können. Einen Schwerpunkt bildet dabei explizit die Gender-Perspektive.
Das Interesse, sich aktiv in theoretische Perspektiven und Begründungen hineinzudenken, sowie die Bereitschaft zur Lektüre hauptsächlich englischsprachiger Texte werden vorausgesetzt. Wer am Seminar teilnehmen möchte, aber an der ersten Sitzung nicht teilnehmen kann, schreibe vorher eine kurze E-Mail an den Dozenten.
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14 Class schedule
Regular appointments
Tue, 2014-04-15 12:00 - 14:00
Tue, 2014-04-22 12:00 - 14:00
Tue, 2014-04-29 12:00 - 14:00
Tue, 2014-05-06 12:00 - 14:00
Tue, 2014-05-13 12:00 - 14:00
Tue, 2014-05-20 12:00 - 14:00
Tue, 2014-05-27 12:00 - 14:00
Tue, 2014-06-03 12:00 - 14:00
Tue, 2014-06-10 12:00 - 14:00
Tue, 2014-06-17 12:00 - 14:00
Tue, 2014-06-24 12:00 - 14:00
Tue, 2014-07-01 12:00 - 14:00
Tue, 2014-07-08 12:00 - 14:00
Tue, 2014-07-15 12:00 - 14:00