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Lecture
SoSe 14: Musik nach Shakespeare
Albrecht Riethmüller
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Kein literarischer Text der westlichen Welt ist von Komponisten mit mehr Musik bedacht worden als die Bibel. Das Stück Weltliteratur jedoch, das im säkularen Bereich dieselbe Stellung eingenommen hat, ist das Oeuvre von William Shakespeare. Die Palette reicht von den Musiken zu den ersten Aufführungen der Dramen um 1600 bis heute, schließt neben den Musiken zu Shakespeares Tragödien und Komödien zudem Opern nach ganzen Stücken oder Teilen daraus ebenso ein wie zahllose Vokal- und Instrumentalkompositionen (von Klavierliedern über Chorstücke hin zu sinfonischen Orchesterwerken). Im Laufe des 19. Jahrhunderts traten außerdem verstärkt noch Vertonungen der Sonette hinzu, im 20. Jahrhundert wiederum Musicals und Filmmusiken. Der 1991 bei der Oxford University Press erschienene fünfbändige Katalog von Bryan N.S. Gooch und David Thatcher etwa verzeichnet allein für den Sommernachtstraum knapp 2.000 Titel in verschiedenen Rubriken. Und dort konnte noch nicht die quantitative Expansion von Musik registriert sein, die das Internet auch im Falle von Shakespeare mit sich gebracht hat. Wenn eine Bühnenaufführung oder ein Film keinen einzigen Vers des Barden mehr verwendet, kann man dann noch den Namen Shakespeare in Anspruch nehmen? Und wo liegen die Grenzen, an denen es noch gerechtfertigt ist, von einer "Musik nach Shakespeare" zu sprechen?
Angesichts der so unübersehbaren wie erdrückenden Fülle von Material wird die Vorlesung sich auf eine knappe Auswahl samt Mischung weniger Stücke und Themen beschränken müssen, um nicht bloß enumerativ zu verfahren. Dabei soll erst mit dem 19. Jahrhundert begonnen und insbesondere der Medienwandel im 20. Jahrhundert berücksichtigt werden, weil er sowohl seitens der Musik bzw. Komposition als auch der Theatralität neue Verfahrensweisen und Verknüpfungen erkennen lässt.
Die Vorlesung gliedert sich wie folgt:
1. Historische Einleitung
a) Schauspielmusiken und Opern
b) Vokal- und Orchesterkompositionen
c) Musicals und Filme
2. Sommernachtsträume
a) Von der Ouvertüre zur Schauspielmusik (Mendelssohn)
b) Vom Schauspiel zum Film (Mendelssohn-Korngold-Reinhardt)
c) Vom Film (Woody Allen) zurück zur Bühne (Royal Shakespeare Company) und
wieder zur Leinwand (Michael Hoffman)
3. Vokalkompositionen
a) Auf der Bühne geforderte Musik (am Beispiel Much Ado about Nothing)
b) Klavierlieder nach Shakespeare (Haydn, Schubert)
c) Vertonungen der Sonette (Strawinsky)
4. Komödien und Tragödien in der Medienvielfalt
a) Hamlet-Variationen (u.a. D. Schostakowitsch und W. Rihm)
b) The Taming of the Shrew als Musical (Porter, Kiss Me, Kate)
c) Othello als Symphonische Dichtung (Dvorák) und als Film (T.B. Nelson)
5. Romeo and Juliet
a) Als Symphonie (Berlioz)
b) Als Oper (Gounod) und Ballett (Prokofjev)
c) Als Ouvertüre (Tschaikowski)
d) Als Musical und Film (Bernstein, R. Wise) close
14 Class schedule
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Tue, 2014-04-29 16:00 - 18:00
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Tue, 2014-05-13 16:00 - 18:00
Tue, 2014-05-20 16:00 - 18:00
Tue, 2014-05-27 16:00 - 18:00
Tue, 2014-06-03 16:00 - 18:00
Tue, 2014-06-10 16:00 - 18:00
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Tue, 2014-07-08 16:00 - 18:00
Tue, 2014-07-15 16:00 - 18:00