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Graduate Course
SoSe 14: Think inside the Complex! Regimekomplexe als neue Analyseeinheit der Internationalen Beziehungen
Benjamin Faude
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Internationale Politik vollzieht sich vielfach im Rahmen von internationalen Institutionen. Deshalb besteht das internationale System mittlerweile aus einer Vielzahl internationaler Institutionen. Diese operieren jedoch häufig nicht unabhängig voneinander, sondern beeinflussen sich wechselseitig: Wer mit Hilfe internationaler Wirtschafts- und Finanzinstitutionen erfolgreich mehr Wachstum initiiert, erhöht ceteris paribus auch die CO2-Emissionen. Wer eine bestimmte Gesundheitsanforderung an Produkte stellt, schränkt den Handel mit Produkten ein, welche diesen Anforderungen nicht genügen. Kurzum: Regelungen einer Institution haben häufig Effekte in anderen Institutionen zur Folge. Als Ergebnis dieser wechselseitigen Beeinflussung entstehen aus mindestens zwei internationalen Institutionen bestehende Regimekomplexe. Wir beobachten dies unter anderem an der Schnittstelle von internationalen Wirtschafts- und Umweltinstitutionen, wo von Handelsinstitutionen ausgehende Regelungen negative Konsequenzen für den Umweltschutz haben, während von Umweltschutzinstitutionen ausgehende Regelungen den internationalen Handel einschränken. Weitere Beispiele bilden die internationale Sicherheits- und Verteidigungspolitik, wo mit der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigunspolitik (GSVP) der Europäischen Union (EU) eine Alternative zur NATO geschaffen wurde und die internationalen Klimapolitik, welche neben dem UN-Klimaschutzregime, direkt oder indirekt, unter anderem auch im Ozonschutzregime, in der Weltbank, innerhalb der Group of Eight (G8) bzw. der Group of Twenty (G20) betrieben wird.
Dieses BA-Hauptseminar beschäftigt sich zum einen mit der Frage, welche Folgen das Entstehen von Regimekomplexen für das Verhalten von Staaten hat: Wie agieren Staaten in einem Regimekomplex und wie setzen sie internationale Institutionen zur Verfolgung ihrer Interessen ein? Zum anderen wird die Frage adressiert, ob und inwiefern sich aus dem Zusammenspiel mehrerer internationaler Institutionen innerhalb eines Regimekomplexes eine institutionalisierte Weltordnung herausbildet.
Das Seminar geht hierbei in zwei Schritten vor: Zunächst macht das Seminar die Teilnehmenden mit konzeptuellen Grundlagen und theoretischen Zugriffen auf den Themenbereich bekannt. Anschließend beschäftigt es sich mit der empirischen Analyse unterschiedlicher Regimekomplexe, wobei die im vorigen Abschnitt skizzierten Fragen im Hinblick auf das Verhalten von Staaten und die Entstehung einer institutionalisierten Weltordnung im Mittelpunkt stehen.
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13 Class schedule
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Fri, 2014-04-25 12:00 - 14:00
Fri, 2014-05-02 12:00 - 14:00
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Fri, 2014-05-16 12:00 - 14:00
Fri, 2014-05-23 12:00 - 14:00
Fri, 2014-05-30 12:00 - 14:00
Fri, 2014-06-06 12:00 - 14:00
Fri, 2014-06-13 12:00 - 14:00
Fri, 2014-06-20 12:00 - 14:00
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Fri, 2014-07-04 12:00 - 14:00
Fri, 2014-07-11 12:00 - 14:00
Fri, 2014-07-18 12:00 - 14:00