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SoSe 14: Eisen-Glas-Architektur: Geschichte, Technik, Ästhetik

Christian Freigang

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Die Eisenarchitektur ist die neue Bauform des 19. Jahrhunderts schlechthin, die auch das Denken über Architektur radikal verändert hat: Die Montage von vorfabrizierten Bauteilen tritt an die Stelle der Aufschichtung von (Back)Steinen; die skelettartige Unkörperlichkeit der Eisenarchitektur konnte keine Fassaden mehr skulptural modellieren. Daraus entsteht eine höchst spezifische Verbindung von Baumaterial und Bauästhetik. Trotz der Bedeutsamkeit, die der Frage des Materials geschuldet ist, versteht sich die Lehrveranstaltung natürlich nicht als Kurs für Hobby-Ingenieure, doch wird eine Einführung in die wesentlichen Eigenheiten der Bautechnik am Anfang stehen. Sodann soll der Zusammenhang zwischen Eisentechnik und architektonischer Konzeption anhand einer monographischen Behandlung von Hauptwerken der Betonarchitektur verdeutlicht werden. Von den Anfängen der Technik im Nutzbau (Brücken, Dachstühle, Treibhäuser) des 19. Jahrhunderts über die verschiedenen Ansätze einer Ästhetisierung der Eisenskelettstruktur bis hin zu den Einsatzmöglichkeiten im digitalen Entwurfsprozeß: Crystal Palace in London, Bibliothèque Ste-Geneviève in Paris, Eiffelturm, Bahnhofsarchitekturen, Tatlins Revolutionsturm, der amerikanische Wolkenkratzer usw.. Verbunden ist dies mit mehreren Tagesexkursionen, die uns zum einen in die Technik des Eisen- bzw. Stahlbaus konkret einführen, zum anderen zu signifikanten Hauptwerken der Eisenarchitektur in Berlin führen. Die Termine liegen aus praktischen Gründen außerhalb des wöchentlichen Veranstaltungsrhythmus, gelten aber nicht als Zusatzveranstaltungen, sondern als verpflichtender Teil des Seminarprogramms! Teilnehmerzahl maximal 25. Insgesamt soll generell deutlich werden, in welchem Zusammenhang die technischen Eigenschaften und Bedingtheiten von Architektur mit deren formalen Möglichkeiten stehen. Die Lehrveranstaltung ist insofern ein Teil einer über mehrere Semester reichenden Behandlung architektonischer Materialien: im letzten Sommersemester galt dies dem Beton, weitere Veranstaltungen werden dem Stein-, Backstein- und Holzbau gewidmet sein. close