Die weltweiten Umstrukturierungen im Zuge der Globalisierung führen zur zunehmenden Urbanisierung. Zugleich verlieren die Städte an Autonomie an die jeweiligen Landes- und Zentralregierungen. Der paradoxe Effekt ist neben der Gentrifizierung die Verwilderung der Städte in ihrem Inneren: Kaum 500 Meter von imposanten Neubauvierteln verfallen Fabriken und verkommen Brachen. Auszug der Reichen, Schrumpfung, vermehrte Erwerbslosigkeit und Armut zeichnen Städte von Detroit oder New York über Havanna bis ins Ruhrgebiet aus. Zeitgleich entstehen spontane Selbsthilfestrukturen. "Urban Agriculture", innerstädtischer Gemüseanbau ist vielfach die Folge prekärer Erwerbsstrukturen und unzureichender Löhne. "Food Deserts" und Arbeitslosigkeit führen zum Eigenanbau von Gemüse, Gemeinschaftsgärten und neuen Strukturen einer innerstädtischen "Cash crop" Landwirtschaft. Die Faszination an dieser Entwicklung drückt sich in einer gesteigerten Forschungstätigkeit zum Feld der "urbanen Landwirtschaft" aus. Weltweit agierende Organisationen laden zu Konferenzen zur "urbanen Landwirtschaft" in Verbindung mit Fragen von "Ernährungssicherung" und Strukturen einer nachhaltigen Ernährungskultur ein. In dem Seminar geht es darum, die derzeitige Debatte nachzuvollziehen und beispielhafte Projekte auf einer Eintagesexkursion per Rad und Bahn zu besuchen. close