17033

SoSe 15: Dialogizität: Reisebriefe, Briefromane, Salonkultur um 1800

Brunhilde Wehinger

Comments

Kommunikation und Kritik, Reisen und Schreiben sind zentrale kulturelle Aktivitäten im Jahrhundert der Aufklärung. In diesem kulturgeschichtlichen Horizont gelten Montesquieus Briefroman „Lettres persanes“ (1721), Voltaires englische Briefe „Lettres philosophiques“ (1734) und Rousseaus Briefroman „Julie ou la Nouvelle Héloïse“ (1756) als Schlüsseltexte. Diese im 18. Jh. europaweit übersetzten Bestseller waren regelrechte Kultbücher und gehörten zur prägenden Lektüre jener Autoren/innen, die sich um 1800 zwischen Lumières und Romantisme auf dem Buchmarkt zu behaupten und das Interesse ihres Publikums zu gewinnen suchten. Eine erste erfolgreiche Antwort auf die männliche Dominanz der aufklärerischen Briefromane und Reisebeschreibungen formulierte Madame de Graffigny mit ihren „Lettres d’une péruvienne“ (1747). Die Kenntnis der erwähnten Werke ist eine der Voraussetzungen für die kritische Lektüre der Werke folgender, im Mittelpunkt dieses Hauptseminars stehenden Autor/innen: Bernardin de Saint-Pierre (1737-1814), Madame de Staël (1766-1817), Benjamin Constant (1767-1830), François-René de Chateaubriand (1768-1848), Stendhal (1783-1842). Bitte über Campus Management anmelden. Folgende Werke (als Taschenbuch erhältlich) stehen auf dem Programm: *Bernardin de Saint-Pierre, „Paul et Virginie“ (1788) *Madame de Staël, „Delphine“ (1802), „De l’Allemagne“ (1810/14) *Benjamin Constant, „Cécile“ (1811), „Adolphe“ (1816) *Chateaubriand, „René“ (1802), „Atala“ (1805) *Stendhal, „Rome, Naples et Florence en 1817“ (1818) sowie Jacques Derrida, „La carte postale de Socrate à Freud et au-delà“ (1980). close

13 Class schedule

Regular appointments

Fri, 16:00 - 18:00 13 Class schedule

Fri, 2015-04-17 16:00 - 18:00

Lecturers:
Prof. Dr. Brunhilde Wehinger