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SoSe 15: Wissen von der Welt und Wissen vom Menschen: Romane des 18. Jahrhunderts

Bastian Schlüter

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Die Epoche der Aufklärung ist auch für die Geschichte der Gattung Roman eine bedeutende Zeit, in ihrem Verlauf wird romanhaftes Schreiben zu einem zentralen literarischen Reflexionsmedium der beginnenden Moderne ausgebaut. Die literarische Neuvermessung menschlicher Individualität, der Aufstieg einer kulturtragenden bürgerlichen Schicht - neben diesen literaturgeschichtlich lange bekannten Phänomenen der Gattungsgeschichte hat die neuere Forschung die anthropologisch-psychologische Orientierung des deutschen Aufklärungsromans betont, und von hieraus sind weitere Erkundungen unternommen worden, die die deutschen Romane des 18. Jahrhunderts zumal unter wissensgeschichtlichem Aspekt in den Blick genommen haben: Die Konkurrenz von "neuem", naturwissenschaftlichen Wissen und "altem", religiös gebundenen Wissen ist etwa untersucht, die Frage nach dem Niederschlag ökonomischer oder staatstheoretischer Diskurse der Epoche in den Texten ist gestellt worden - und anderes mehr. Nach einer notwendigen Verortung der deutschen Romanproduktion des 18. Jahrhunderts im europäischen Kontext sollen im Seminar exemplarisch drei Romane der deutschen literarischen Aufklärung in vornehmlich wissensgeschichtlicher Perspektive betrachtet werden: Johann Gottfried Schnabel: Insel Felsenburg (1. Band, 1731, Ausgabe: RUB 8421, 607 S.), Christoph Martin Wieland: Geschichte des Agathon (1. Fassung, 1766, Ausgabe: RUB 9933, 687 S.), Karl Philipp Moritz: Anton Reiser (1785-90, Ausgabe RUB 4813, 568 S.). Als Einführung in den Epochenkontext: Peter-André Alt: Aufklärung. 3. Aufl., Stuttgart/Weimar 2007 (Lehrbuch Germanistik). close

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Dr. Bastian Schlüter