13437 S/HS (Seminar/Graduate Seminar)

SoSe 15: Mythos - Bedeutung und Funktion antiker Mythen in einer christlichen Kultur

Daniela Hammer-Tugendhat

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Blockseminar 1. Block. Freitag, 24. April von 13-18 Uhr (Einführung) 2. Block: Freitag, 19. Juni von 13-18 Uhr Samstag, 20. Juni von 10-17 Uhr 3. Block. Freitag, 26. Juni von 13-18 Uhr Samstag, 27. Juni von 10-17 Uhr close

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Mythen sind, ähnlich wie Religionen, Systeme, die uns Welt vermitteln und verständlich machen wollen und wesentliche Fragen unseres Seins wie die Erschaffung der Welt und des Menschen, Tod, Sinn des Lebens, ethische Fragen von Gut und Böse, die Ordnung der Gesellschaft und das Verhältnis der Geschlechter begründen. Das Seminar geht von der Frage aus, wie und warum antike Mythen in westlichen, christlichen Kulturen mit anderen Wertesystemen bis auf den heutigen Tag eine ungebrochene Fortsetzung finden. Wir werden den Transkriptionen und semantischen Veränderungen antiker Mythen (beispielsweise Europa, Apoll und Daphne oder Venus und Amor) nachgehen, von der Kunst der Antike bis ins 20. Jahrhundert. Wie hat die antike Götterwelt das Mittelalter überlebt? Warum haben die Künstler der Renaissance bei der Repräsentation von Liebe, Sexualität und anderen tiefgreifenden Fragen ausgerechnet auf die antike Mythologie zurückgegriffen? Welche Funktionen erfüllt die Mythenstruktur noch in der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts? Neben der Erweiterung des Wissens über mythologische Stoffe, insbesondere Ovid, und das prekäre Verhältnis von Antike und Christentum, soll das Seminar zu einem tieferen Verständnis von Mythenstrukturen beitragen. Das Seminar soll zur Erkenntnis führen, dass und wie sich die Bedeutung eines Narrativs verändern kann und welche Funktion dabei die ästhetische Gestaltung selbst hat. Nach einer ausführlichen Einleitung in der ersten Sitzung werden in den beiden Seminarblöcken Referate zu den einzelnen Themen gehalten und gemeinsam diskutiert. close

Suggested reading

Literatur (Auswahl): Ovid, Metamorphosen (z. B. deutsche Reclam-Ausgabe 2003); Jean Seznec, Das Fortleben der antiken Götter. Die mythologische Tradition im Humanismus und in der Kunst der Renaissance, München 1990; G. Huber-Rebenich, Metamorphose der Metamorphosen. Ovids Verwandlungssagen in der textbegleitenden Druckgraphik, Rudolfstadt-Jena 1999; Malcolm Bull, The Mirror of the Gods, 2005; Erwin Panofsky, Studien zur Ikonologie der Renaissance, Köln 1997; Edgar Wind, Pagan Mysteries in the Renaissance, (Rev. Edition) Oxford Univ. Press 1980; Annette Simonis (Hg.), Mythen in Kunst und Literatur, Köln, Weimar, Wien 2004; Pandora. Women in Classical Greece, hrsg. von Ellen D. Reeder, Princeton Univ Press 1995 (insbes. : Andrew Stewart: Rape?); Luba Freedman, Gerlinde Huber-Rebenich (Hrsg.): Wege zum Mythos (Ikonographische Repertorien zur Rezeption des antiken Mythos in Europa, Beiheft 3) Berlin 2001; siehe die verschiedenen Lexika zur Mythologie z.B.: J. Davidson Reid, The Oxford Guide to Classical Mythology in the Arts 1300-1990; LIMC Lexicon iconographicum mythologiae classicae, Zürich 1981-1999; Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike; Reallexikon für Antike und Christentum; Maria Moog-Grünewald (Hg.), Mythenrezeption, Metzler, 2008. close

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