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SoSe 15: Kunst in Japan nach dem Zweiten Weltkrieg

Tomoko Mamine

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Das Seminar richtet sich vorranging an Studierende der Ostasiatischen Kunstgeschichte.

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Die Jahre von 1945 bis 1970 erwiesen sich für Japan als wechselvolle und spannungsreiche Zeit, geprägt von der Niederlage im Zweiten Weltkrieg, der Neuausrichtung unter der US-amerikanischen Besatzung, den Bestrebungen zur internationalen Rehabilitation des Landes und Konflikten in den Konstellationen des Kalten Kriegs. Mit der damit einhergehenden Internationalisierung der Kunstwelt und gesteigerten Mobilität von Personen, Kunstwerken und Medien standen auch japanische Künstler_innen verstärkt unter dem Druck, sich in je unterschiedlicher Weise dazu zu positionieren. Im Seminar sollen anhand von exemplarischen Positionen japanischer Kunst dieser Zeit (mit einem Schwerpunkt auf den als "avantgardistisch" bezeichneten Ansätzen) die Effekte von transkulturellen Verflechtungen in den Blick genommen werden, die nicht nur Kooperationen und Affinitäten generieren, sondern auch Abgrenzungsbewegungen auslösen konnten. Die verschiedenen Bezugnahmen und Abgrenzungen sollen im historischen Kontext der (praktischen wie diskursiven) Internationalisierung betrachtet werden, vor allem im Hinblick auf die darin adressierten künstlerischen Probleme und die Interessen unterschiedlicher Akteure, die in der Produktion, Präsentation und Rezeption von Werken verhandelt wurden, und das Zusammenspiel lokaler und globaler Kontexte. Auch soll danach gefragt werden, in welchem Verhältnis die künstlerischen Ansätze zur westlichen und zur japanischen Kunstgeschichte standen. Denn obgleich 1945 häufig als Stunde des Neuanfangs Japans im Zeichen der "Amerikanisierung" betrachtet wird, blieben die Verbindungen zu den traditionellen Künsten wie den künstlerischen Modernen vor dem Zweiten Weltkrieg, die von länderübergreifendem kulturellen Austausch geprägt waren, von zentraler Bedeutung für die Künstler_innen der Nachkriegszeit. Schließlich soll es auch darum gehen, den Umgang mit kunsthistorischen Begriffen wie Konzeptkunst, Minimal Art und Pop Art kritisch zu reflektieren. Das Seminar richtet sich vorrangig an Studierende der Ostasiatischen Kunstgeschichte. close

Suggested reading

Shigemi Inaga, The Impossible Avant-Garde in Japan, in: The Yearbook of Comparative and General Literature 41 (1993), S. 67-75; Japanese Art After 1945: Scream Against the Sky, Ausst.-Kat., Yokohama Museum of Art, Yokohama, Guggenheim Museum, New York, New York: Abrams, 1994; Reiko Tomii, Historicizing "Contemporary Art": Some Discursive Practices in Gendai Bijutsu in Japan, in: positions 12/3 (2004), S. 611-641; Art, Anti-Art, Non-Art: Experimentations in the Public Sphere in Postwar Japan, 1950-1970, hg. von Charles Merewether und Rika Iezumi Hiro, Los Angeles: Getty Research Institute, 2007; Andrew Gordon, A Modern History of Japan: From Tokugawa Times to the Present, New York u.a.: Oxford University Press, 2008; From Postwar to Postmodern: Art in Japan, 1945-1989, hg. von Doryun Chong, Michio Hayashi, Kenji Kajiya und Fumihiko Sumitomo (= MoMA Primary Documents), New York: Museum of Modern Art, 2012; Tokyo 1955-1970: A New Avant-Garde, Ausst.-Kat., Museum of Modern Art, New York, New York: Museum of Modern Art, 2013. close

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