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SoSe 16: Filmtheorie Übung (A) - Theorien der Montage

Volker Pantenburg

Kommentar

„Die Grundlage der Filmkunst ist die Montage.“ Mit diesem trügerisch einfachen Satz hat Vsevolod Pudovkin nicht nur eine wichtige Prämisse der sowjet-russischen Filme der 1920er Jahre auf den Punkt gebracht. Er beschreibt darüber hinaus eine Haltung, die in so unterschiedlichen Filmen wie dem Genre des Found Footage-Film, Jean-Luc Godards Montage-Essays oder zeitgenössischen Spoof-Trailern auf YouTube zutage tritt. Der Montage sind im Laufe der Filmgeschichte die unterschiedlichsten, oft utopischen Funktionen zugeschrieben worden. Sie stellt komplexe Erzählmittel zur Verfügung, ist zentrale Technik zur Erschließung filmischer Räume, gilt als Analogon zu Denkprozessen oder wird als parodistisches Mittel genutzt, um etablierte Bildverknüpfungen gegen den Strich zu bürsten. Ziel des Seminars ist einerseits, einen Überblick über die unterschiedlichen Auffassungen, Utopien und Entwürfe zur Montage zu bieten. Über die klassischen Texte von Eisenstein, Pudovkin oder Vertov hinaus sollen dabei auch jüngere Konzepte wie Distanzmontage (Pelechian), „horizontale Montage“ (Bazin), „weiche Montage“ (Farocki) oder „intensified continuity“ (Bordwell) Berücksichtigung finden. Zudem geht es darum, die oft spürbare restriktive Festlegung der Montage auf ein reines Bildphänomen um die Komponente des Tons zu erweitern. In Filmsichtungen und Textlektüren spüren wir der Frage nach: Wo endet „Schnitt“, wo beginnt „Montage“? Texte von Lew Kuleshow, Artavazd Pelechian, Sergej Eisenstein, Béla Balázs, Harun Farocki, Klaus Wyborny, Vsevolod Pudovkin, David Bordwell, Steven Shaviro und anderen. Schließen

13 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mo, 14:00 - 16:00 13 Termine

Mo, 18.04.2016 14:00 - 16:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Volker Pantenburg