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SoSe 16: Historische Soziolinguistik des Französischen

Annette Gerstenberg

Kommentar

Fragen der historischen Soziolinguistik sind in jeder Sprachgeschichte des Französischen präsent, angefangen von der Romanisierung und dem damit einhergehenden Sprachkontakt. Seit den 1980er Jahren wurde systematisch damit begonnen, historische Quellen für das gesprochene Französisch zu inventarisieren und erstmals verfügbar zu machen. Neben die Literatursprache als lange Zeit bevorzugte Quelle und neben die Perspektive auf „das Französische“ als „die (National-)Sprache“ tritt dadurch eine differenzierte Sicht auf die Vielfalt der Verwendungskontexte vor und neben der Standardsprache. Das Seminar beginnt mit einer Einführung in die Sprachgeschichte des Französischen und ihre wissenschaftliche Untersuchung; damit richtet es sich auch an Studierende, die erstmals ein sprachgeschichtliches Seminar besuchen. In der gemeinsamen Seminararbeit werden auch die Grundlagen für die Untersuchung soziolinguistischer Fragestellungen gelegt. Im weiteren Verlauf stehen Quellen und Korpora im Mittelpunkt, an denen soziolinguistische Fragestellungen diskutiert werden können: Sprachlehrbücher, die alltägliche Kommunikation und Sprachkontakt abbilden; Tagebücher und Alltags-Dokumente; Briefe und juristische Quellen (Zeugenaussagen), in denen sich spontansprachliche Wendungen finden. Schließen

Literaturhinweise

Ernst, Gerhard (1980): «Prolegomena zu einer Geschichte des gesprochenen Französisch». Stimm, Helmut (ed.): Zur Geschichte des gesprochenen Französisch und zur Sprachlenkung im Gegenwartsfranzösischen. Beiträge des Saarbrücker Romanistentages 1979. Wiesbaden: Steiner, 1–14; Lodge, R. Anthony (1997): Le français. Histoire d'un dialecte devenu langue. Paris: Fayard. Nevalainen, Terttu (2015): «What are Historical Sociolinguistics?». Journal of Historical Sociolinguistics 2/1, 243–269. Schließen