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SoSe 16: Alltagscollagen. Szenochoreografische Stilmittel im Tanz / Theater

Mariama Diagne

Kommentar

Schon lange setzen die Darstellenden Künste Kostüme, Bühnenbilder und Requisiten nicht bloß ein, um in symbolischer oder ‚authentisch’ rekonstruierter Form eine fiktive Realität (das Drama) abzubilden, in die sich der Zuschauer hinein imaginieren. Spätestens seit der Performancekunst, die mit ihren Alltagsobjekten Szene und Spiel im Theater bereicherte, fällt ein jeweils spezifischer Umgang mit Gegenständen auf, der an sehr vertraute, bühnenferne Alltagssituationen erinnert. Das ‚Stilmittel Alltag’ ist für die Szenerie der Bühnenkunst Tanz nicht neu. Beinahe legendär ist hier das Stück „Café Müller“ (1978) von Pina Bausch, in dem Stühle und Tische und eine Drehtür als Bühnenbild und Mitspieler alle Bewegungen im Stück beeinflussen. In Stücken von Sasha Waltz „Allee der Kosmonauten“ (1996) oder Meg Stuart und ihrem „Do Animals Cry“ (2009) lassen sich komplexe Familien- und Gesellschaftsporträts mittels stilisiertem ‚Alltag’ verfolgen. Und nicht zuletzt in jüngster Zeit haben Tanzschaffende Objekte zweckentfremdet um ganze Landschaften zu erzeugen: wie Mette Ingvartsen, die mit Laubbläsern, Schneeschippen und Lametta-Blättern ‚Feuerberge’ und andere phantastische Gebilde in ihren Performances entstehen lässt. Choreografie und Szenografie sind hier nicht mehr voneinander trennbar. Im Seminar wollen wir uns entlang prägnanter choreografischer Beispiele mit dem ‚Stilmittel Alltag’ auseinandersetzen. Zunächst in Form einer Begriffsbestimmung, die sich dem Begriff ‚Alltag’ als möglicher ästhetischer Kategorie widmet: Was ist ‚Alltag’, wann, für wen und in welcher Form (Objekte, Aktionen)? Dem folgend versuchen wir anhand ausgesuchter Beispiele das sogenannte Alltägliche herauszufiltern um das je Spezifische der Stilisierung in den Szenochoreografien zu beschreiben. Schließen

7 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mi, 12:00 - 16:00 7 Termine

Mi, 20.04.2016 12:00 - 16:00

Dozenten:
Mariama Diagne