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S/HS (Seminar/Hauptseminar)
SoSe 16: Weltbeschreibung, Ästhetik, Museum: Die Gebrüder Humboldt und die bildende Kunst ihrer Zeit
Joachim Rees
Kommentar
Leben und Werk der Gebrüder Humboldt werden bis heute zur Herleitung und Legitimation von Vorhaben eingesetzt, die einen Dialog ‚auf Augenhöhe‘ zwischen wissenschaftlichen Disziplinen, künstlerisch-ästhetischen Praktiken und der Vielfalt kultureller Traditionen anstreben – Stichwort „Humboldtforum“. Das Seminar nimmt diese Inanspruchnahmen zum Anlass, Konstellationen zu erkunden, in denen Wilhelm von Humboldt (1767-1835) und Alexander von Humboldt (1769-1859) in ihren jeweiligen Tätigkeitsfeldern Beziehungen zu zeitgenössischen Künstlern (z. B. François Gérard, Christian Daniel Rauch, Karl Friedrich Schinkel, Berthel Thorvaldsen, Johann Moritz Rugendas) aufgebaut und über die gesellschaftliche Funktion von Kunst in einer von politischen-sozialen Umbrüchen und ersten Dekolonialisierungsbestrebungen geprägten Epoche reflektiert haben. Diese Konstellationen lassen sich zum einen topographisch verorten, etwa im Städtegefüge Berlin - Rom - Paris, oder funktional näher bestimmen, etwa in der Frage, wie sich aus unterschiedlich gelagerten wissenschaftlichen Erkenntnisinteressen wechselnde Präferenzen für bestimmte Leitgattungen im Gefüge von Architektur, Skulptur, Malerei und die entstehende Fotografie ergeben haben. Die Mitwirkung der Humboldts bei der Gründung öffentlicher Museen und der Reorganisation von Sammlungen bildet einen dritten, im Seminar zu erarbeitenden Themenkomplex. Dabei soll durch Analysen eingegrenzter Werkkontexte zum einen kunsthistorische Epochen- und Stilbegriffe (klassizistisch/romantisch/realistisch) kritisch befragt werden. Zum anderen dienen die in Referaten erarbeiteten Fallstudien dazu, die Verflechtung zwischen zeitgenössischer Kunstproduktion, nationalstaatlicher Kulturpolitik und wissenschaftlicher Weltwahrnehmung bis in die Sattelzeit um 1800 zurückzuverfolgen. Schließen
Literaturhinweise
Einführende Literatur: Hermann Lübbe, Wilhelm von Humboldt und die Berliner Museumsgründung 1830, in: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte, 54 (1980), 4, S. 656-676 – Ausst.-Kat. Alexander von Humboldt: Netzwerke des Wissens, Haus der Kulturen der Welt, Berlin; Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, konzipiert v. Frank Holl, Ostfildern 1999. ¬– Ausst.-Kat. Kunst um Humboldt: Reisestudien aus Mittel- und Südamerika von Rugendas, Bellermann und Hildebrandt im Berliner Kupferstichkabinett, Kupferstichkabinett Staatliche Museen zu Berlin, bearb. v. Sigrid Achenbach, München 2009 – Ausst.-Kat. Les frères Humboldt, l′Europe de l′esprit, L′Observatoire de Paris, hrsg. v. Bénédicte Savoy u. David Blankenstein, Paris 2014. Schließen
14 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mi, 20.04.2016 14:00 - 16:00
Mi, 27.04.2016 14:00 - 16:00
Mi, 04.05.2016 14:00 - 16:00
Mi, 11.05.2016 14:00 - 16:00
Mi, 18.05.2016 14:00 - 16:00
Mi, 25.05.2016 14:00 - 16:00
Mi, 01.06.2016 14:00 - 16:00
Mi, 08.06.2016 14:00 - 16:00
Mi, 15.06.2016 14:00 - 16:00
Mi, 22.06.2016 14:00 - 16:00
Mi, 29.06.2016 14:00 - 16:00
Mi, 06.07.2016 14:00 - 16:00
Mi, 13.07.2016 14:00 - 16:00
Mi, 20.07.2016 14:00 - 16:00