Der israelisch-arabische Krieg 1967 stellt eine Zäsur in der Geschichte der Region des Nahen Ostens, Israels und des politischen Zionismus dar. Im Ergebnis des Krieges besetzte das israelische Militär Territorien der Nachbarstaaten und des laut UN-Teilungsplan vorgesehenen arabisch-palästinensischen Staates und dehnte so das Herrschaftsgebiet Israels aus. In den folgenden Jahrzehnten unterzeichnete die Regierung Israels Friedensverträge mit Ägypten und Jordanien und Teile der besetzten Gebiete wurden zurück gegeben und der Konflikt teilweise geregelt. Der Konflikt ist jedoch in seiner Kernproblematik weiterhin ungelöst und die inneren Entwicklungsprozesse in Israel sind von diesem zeithistorischen Kontext nicht zu lösen. Ausgehend davon wird im Kurs die aktuelle Entwicklung betrachtet und nach deren Hintergründen, Einflussfaktoren und gesellschaftlicher Dynamik gefragt. In loser Anknüpfung an das Seminar im SoSe 2015 liegt der Schwerpunkt darauf, eine interdisziplinäre Analyse der inneren Determinanten der Außenbeziehungen Israels durchzuführen. Grundlage ist ein politökonomisch basierter Systemansatz mit der Einordnung in die Wechselwirkung von globalen, regionalen und lokalen Rahmenbedingungen unter Hinzuziehung des außenpolitischen Modells von Michael Brecher. Ziel ist es, eine differenzierende Sicht auf das politische System Israels zu erarbeiten und die aktuellen Erscheinungen in der Politik und Gesellschaft in Israel nach ihrem Wesen kritisch zu hinterfragen und besser einordnen zu können. Im Mittelpunkt des Kurses werden folgende Schwerpunkte analysiert und diskutiert: - Wechselwirkung von Politik, Ökonomie und Gesellschaft des polit-ökonomischen Systems Israels, - Rolle und Einfluss des politischen Zionismus als Ideologie, Programmatik und Bewegung, - Kontinuität, Wandel und Ausdifferenzierung im politischen Spektrum zionistischer, nicht- und antizionistischer Parteien, Strömungen und Auffassungen in Israel, - Demokratie als Modell und Demokratiemodelle in Israel, - neue politische und soziale Initiativen, Akteure und Bewegungen als Widerspruchsfeld in Israel, - Zukunftsmodelle und Selbstverständnis von Staat und Gesellschaft(en) Israels in der Region. Nach einer Einführungssitzung zur thematischen und organisatorischen Einleitung läuft der Kurs in Blockveranstaltungen ab. Er setzt sich aus Analysevorlesungen, studentischen Referaten und Gast-Präsentationen sowie den Diskussionen zusammen und ist für Studierende im höheren BA-Semester und im MA-Studium vorgesehen. Regional- und politikwissenschaftliche Grundkenntnisse sind vorteilhaft, aber keine Bedingung für die Teilnahme am Kurs. Breiten Gestaltungsraum finden Teilnehmende, die an Gruppenarbeit, der Erschließung von Primärmaterialien und interdisziplinärer Problemanalyse interessiert sind. Schließen