16034
Hauptseminar
SoSe 16: Zwischen Verwurzelung und Bodenlosigkeit. Gedanken zu einer Philosophie der Migration
Frauke Kurbacher
Hinweise für Studierende
Sprechstunde n. V.
Kommentar
Die insbesondere im 20. Jahrhundert aufgeworfenen Themen von Flucht, Heimat, Migration u.a. sind von anhaltender Relevanz und beschäftigen auch angesichts aktueller Problemlagen. Die französische Philosophin und politische Aktivistin Simone Weil und der nach Brasilien emigrierte Philosoph und Kommunikologe Vilém Flusser reflektieren in ihren Werken ausgelöst durch die Erfahrungen der Weltkriege die Bedeutung von „Verwurzelung“, „Entwurzelung“ und „Bodenlosigkeit“ sowohl als Zeitkritik als auch grundsätzlich für menschliche Existenz wie für das Denken selbst. Das Motiv des ‚überall und nirgends zuhause sein’ findet sich spätestens seit Rousseau und erfährt im philosophiegeschichtlichen Verlauf ganz verschiedene theoretische Ausgestaltungen und Einbettungen, deren ambivalenter Charakter zwischen Vorstellungen des Nomaden bis hin zum Weltbürger oder Kosmopoliten reicht und ein weites Feld philosophischer und kulturwissenschaftlicher Betrachtung eröffnet, denen Positionen Kants ebenso angehören wie solche des 20. Jahrhunderts – etwa die von Arendt, Derrida oder Waldenfels.
Simone Weils Buch „Die Verwurzelung“ von 1943 erscheint posthum in Paris als „Vorspiel zu einer Erklärung der Pflichten dem Menschen gegenüber“. Flussers Schrift „Bodenlos“ bezeichnet er als eine „philosophische Autobiographie“. Ausgehend von diesen Texten werden die genannten Themen kritisch philosophisch mit kulturwissenschaftlich geöffnetem Blick erörtert und auf ihr Potential für eine mögliche Philosophie der Migration hin befragt.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Texte sind im Copyshop gegenüber erhältlich. Schließen
Literaturhinweise
Textgrundlage:
Flusser, Vilém: Bodenlos. Eine philosophische Autobiographie. Bensheim/Düsseldorf 1992.
Ders.: Von der Freiheit des Migranten. Einsprüche gegen den Nationalismus. Berlin/Wien 2007.
Guldin, Rainer, Anke Finger u. Gustavo Bernardo: Vilém Flusser. Paderborn 2009.
Kurbacher, Frauke A.: „Bodenlos. ‚Rien ne va plus’ oder: alles geht. Zur spielerischen Haltung bei Vilém Flusser“. In: Play it again, Vilém! Medien und Spiel im Anschluß an Vilém Flusser. Hrsg. v. Hermann Haarmann, Michael Hanke u. Steffi Winkler. Marburg 2015. S. 113-129.
Dies.: „Die Freiheit des Fremden. Reflexionen zur Halt- und Bodenlosigkeit“. In: Freiheit und Reflexion. Flusser-Studies, Heft 16, Januar 2014.
Weil, Simone: Die Verwurzelung. Vorspiel zu einer Erklärung der Pflichten den Menschen gegenüber. Aus d. Frz. v. Marianne Schneider. Zürich 2011.
Rötzer, Florian: Ist das Leben ein Spiel? – Aspekte einer Philosophie des Spiels und eines Denkens ohne Fundamente. Köln 2013.
Ders.: „Spiel des Lebens“. In: Play it again, Vilém! Medien und Spiel im Anschluß an Vilém Flusser. Hrsg. v. Hermann Haarmann, Michael Hanke u. Steffi Winkler. Marburg 2015. S. 73-85.
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12 Termine
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