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SoSe 16: Stimme und Stadt. Audiovisuelle Diskurse im Libanon seit den 1990er Jahren

Lotte Laub

Kommentar

Wie gestaltet sich die filmische Annäherung an eine Stadt wie Beirut? Welche Rolle kommt hierbei der Stimme zu? Audiovisuelle Diskurse im Libanon seit den 1990er Jahren entstehen im gedanklichen Umfeld einer Krise der Repräsentation, von der Künstler nach dem libanesischen Bürgerkrieg (1975-1990) erfasst werden. Fragestellungen zur Darstellbarkeit des Krieges und die Kritik an hegemonialen Geschichtsdarstellungen im Spannungsfeld von Macht und medialer Repräsentation sind Kennzeichen einer kritischen Haltung, welche die libanesische Kunst zwischen unaufgearbeiteter Vergangenheit und bedrohlicher Zukunft prägt. Künstler haben sich von politischen Utopien, die im Verlauf der Bürgerkriegsjahre kompromittiert wurden, distanziert, und bringen allen Sinnbehauptungen nunmehr tiefstes Misstrauen entgegen. Dieses artikuliert sich in filmischen Strategien der Aufarbeitung des Krieges, die insbesondere biographische Erinnerungszusammenhänge fokussieren. Es ist das gesprochene Wort, eine individuelle Stimme, der größeres Vertrauen entgegengebracht wird als den Bildern. Hierbei sind auch all jene Stimmphänomene zu berücksichtigen, wie Lachen, Weinen, Flüstern, Zögern, aber auch Verstummen und Schweigen. Inwieweit die Stimme allegorisch auf Beirut bezogen werden kann, soll im Vergleich zu Stadtallegorien diskutiert werden, wie sie in libanesischen Romanen vorgeprägt sind. Das Seminar zieht maßgebliche Filme und Videos heran, darunter von Borhane Alaouié, Joana Hadjithomas und Khalil Joreige, Lamia Joreige, Ghassan Salhab, Jocelyne Saab, Jayce Salloum, Mohamed Soueid und Akram Zaatari. Schließen

13 Termine

Zusätzliche Termine

Fr, 22.04.2016 10:00 - 12:00

Dozenten:
Dr. Lotte Laub

Räume:
1.2001 Seminarraum (Fabeckstr. 23-25)

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Do, 16:00 - 18:00 13 Termine

Do, 28.04.2016 16:00 - 18:00

Dozenten:
Dr. Lotte Laub